Justitia et Pax – Sterben in Zeiten von Covid-19 Justitia et Pax – Sterben in Zeiten von Covid-19
Justitia et Pax – Sterben in Zeiten von Covid-19
© Paulo Lopes/Zuma Press/PA Images
Coronavirus outbreak - 1 million cases in Brazil

 

17. November 2020 | 18 Uhr

Livestream

Sterben in den Zeiten von Covid-19

Ein Gespräch über Abschiedskulturen zwischen Religionen und Professionen

Abendveranstaltung

Museum für Sepulkralkultur Kassel | 17. November 2020, 18 – 20 Uhr

Die Covid-19-Pandemie hat auch das Sterben der Menschen stark verändert. Zwar blieb die tödliche Folge der Erkrankung – wenigstens hierzulande – auf einen vergleichsweise kleinen Kreis der an Sars-CoV-2-Erkrankten beschränkt. Gleichwohl waren die Folgen der Strategie physischer Distanz, die zu einem nahezu vollständigen Lockdown des öffentlichen wie privaten Lebens führten, auch und gerade für die Sterbenden wie für deren An- und Zugehörige gravierend. Das hat besonders jene Sterbenden betroffen, die in Einrichtungen der Altenhilfe oder der palliativen Versorgung oftmals in vollständiger Isolation von ihren Angehörigen sterben mussten. Doch auch die Angehörigen, die weder die Sterbenden angemessen begleiten noch nach deren Tod sich von ihnen verabschieden oder sie später in der üblichen Weise beerdigen konnten, sind Betroffene. Damit fiel ein wichtiger Faktor einer angemessenen Abschieds- und Trauerkultur den Corona-bedingt strikten Begrenzungen zum Opfer. Die in der Regel emotional dichten Beziehungen zwischen den unterschiedlichen Personen innerhalb jedes Sterbeprozesses zählen jenen essential relationships, für die das Moment des Taktilen oder zumindest der leibhaften Anwesenheit eigentlich unverzichtbar sind.

In Vergessenheit gerät mitunter, dass zu den An- und Zugehörigen nicht zuletzt auch die Mitbewohner*innen sowie die Professionellen der entsprechenden Einrichtungen zählen, die nochmals in ganz eigener Weise durch die Corona-bedingten Umstände des weitgehend isolierten Sterbens berührt sind. Denn sie sind gewissermaßen die letzten Weggefährt*innen des Alltags der Verstorbenen – im Wissen, dass in der Regel einer der ihren dem Verstorbenen folgt (Bewohner*in) bzw. das Sterben professionell begleitet. Vielleicht ist es die – ungewohnte – Perspektive solcher Angehörigen von Institutionen, wo heute mehrheitlich gestorben wird, die den Umgang mit den Toten in seiner Bedeutsamkeit für die Lebenden besonders erhellt und in den isolierenden Zeiten von Corona offenkundig werden lässt.

Religionen verfügen über ein enormes Reservoir an Deutungsmustern und Handlungsritualen für die Phasen des Sterbens: von seinem Beginn über die Todesphase bis hin zur Beisetzung und der Trauerphase bei den Hinterbliebenen. Im Gespräch soll erkundet werden, wie sie solch außergewöhnlichen Situationen des Sterbens aufzugreifen vermögen oder sogar selbst in ihren abstützenden Ritualen verhindert sind. Die Konzentration dieses Abends liegt hier auf den monotheistisch-abrahamitischen Religionen.

Aufzeichnung 17. November 2020

Die Aufzeichnung und der Livestream am 17. November wurden erstellt und betreut von der Virtuellen Bühne Kassel e.V.

Ablauf der Veranstaltung

18:00 – 18:20: Eröffnung:

18:20 – 19:30: Rundgespräch mit folgenden Teilnehmer*innen:

19:30 – 20:00: Fragen aus dem Publikum

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