5. März 2000 – 21. Mai 2000
Das Museum für Sepulkralkultur zeigt nach den Stationen Moyland und Marbach die Ausstellung Archiv der Gesichter Toten- und Lebendmasken aus der Sammlung des Schiller-Nationalmuseums Marbach, einer der bedeutendsten ihrer Art in Deutschland.
Ergänzt wird die Ausstellung durch Masken Kasseler Persönlichkeiten aus den Staatlichen Museen Kassel, Sammlungen für Kunsthandwerk und Plastik im Hessischen Landesmuseum. Der kleine Bestand an Totenmasken der Sammlungen Kunsthandwerk und Plastik geht in seinem Kern auf Kunstkammerbestände der Landgrafen von Hessen-Kassel zurück und wurde im 19. Jahrhundert um wenige Einzelstücke ergänzt .
Von Heinrich IV., König von Frankreich (gest. 1610) bis zu Heiner Müller (gest. 1955) dokumentieren die über 130 Masken in dieser Ausstellung das „letzte und ewige Gesicht“ von Politiker*innen, Gelehrten, Künstler*innenn, Schauspieler*innen und vor allem Dichter*innen.
Die Totenmaske ist eine unmittelbar nach dem Tod erstellte Abformung des menschlichen Gesichts und darf, solange sie nicht nachträglich bearbeitet wurde, als konkrete Wiedergabe des Antlitzes an der Schwelle zwischen Leben und Tod gesehen werden. Abgenommen wurden die Gesichtsformen der Verstorbenen als Negativform („Matrize“) meist aus Gips, die dann als Gussform für die Masken aus Wachs, Gips oder seltener auch aus Steinguss, Kunststoff oder Terrakotta fungierten. Gelegentlich wurden, wie ebenfalls in dieser Ausstellung zu sehen ist, Totenmasken auch mit ein- oder mehrfarbigen Fassungen, transparenten Überzügen oder Laken versehen. Die Tradition der Totenmasken ist in vielen Kulturen bekannt und praktiziert.
Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal e.V.
Zentralinstitut für Sepulkralkultur
Museum für Sepulkralkultur
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