dazwischen. Du, das Leben und die Endlichkeit dazwischen. Du, das Leben und die Endlichkeit
dazwischen. Du, das Leben und die Endlichkeit

 

19. Mai – 01. September 2024

Ab dem 10. September geht es mit Update 1.0 weiter!

dazwischen.
Du, das Leben und die EndlichkeiT

Was ist besser: Urne oder Sarg? Wie kam der Tod in die Welt?
Gehört ein Totenschädel in die Museumsvitrine?
Was brauchst Du in Deiner Trauer? Wie blickst Du auf das Leben?
Wir sind zwar ein Museum, aber alles wissen wir auch nicht. Deshalb brauchen wir Dich.

Das Museum für Sepulkralkultur widmet sich seit über 30 Jahren den Themen Sterben, Tod, Bestatten, Trauern und Gedenken. Ab 2026 wird es temporär geschlossen, umgebaut und saniert. Das Ziel: eine neue Dauerausstellung. Dafür lenken wir jetzt, in dieser Zwischenzeit bis zur Neueröffnung, den Blick auf aktuelle Entwicklungen, Inhalte und Fragen. Wir wollen neue Exponate finden und bestehende Exponate so in Szene setzen, dass sie Deine Geschichte erzählen können.

Mit dazwischen. Du, das Leben und die Endlichkeit wird unsere neue Dauerausstellung vorbereitet. Wir laden Dich ein, Dich zu vertiefen und mitzugestalten. In dazwischen findest Du Exponate aus dem Bereich der Bildenden und Angewandten Kunst sowie kulturhistorische Objekte. Ergänzt um Textelemente und mediale Impulse tauchst Du ein in Themen der Sepulkralkultur und bekommst zugleich die Möglichkeit, dazu Stellung zu nehmen. Dabei bist Du nicht allein: Auf dem Programm stehen Vorträge, Diskussionen, Lesungen und künstlerische Interventionen – für Kinder wie für Erwachsene.

Komm mit auf unser Experimentierfeld. Es geht um Dich, Dein Leben und die Endlichkeit.

Projekte und Räume

Die Sonderausstellung dazwischen. Du, das Leben und die Endlichkeit gestaltet sich fortlaufend neu. Neue Fragen, neue Themen, neue Beiträge aus Kunst und Alltag laden zu immer wieder neuem Entdecken ein. Hier findet ihr eine Übersicht über aktuelle Projekte, die wir in Kooperationen mit Vereinen, Künstler*innen oder Privatpersonen entwickelt haben. Dazu gibt es natürlich noch viel mehr zu entdecken, aber das müsst ihr im Museum erkunden.

SPEED DATING MIT DEM TOD – Death Revolution Tour

Zehn Positionen zur (eigenen) Endlichkeit in der dazwischen-Ausstellung

In einem Raum der dazwischen-Ausstellung finden Besucher*innen zehn Positionen, die sich künstlerisch mit der (eigenen) Endlichkeit auseinandersetzen. Es sind Arbeiten ausschließlich von Künstlerinnen, die mit ihren Ideen frischen Wind in die oftmals männerdominierte Bestattungsbranche bringen.

Auf ihrer Death Revolution Tour laden sie ein, Lücken zu erfühlen, zu füllen oder einzutauchen: in Bilder und vor allem in die eigenen Gefühle. Besucher*innen sind aufgefordert, sich mit dem Tod auseinanderzusetzen, um ihre eigene Position herauszufinden – so bietet das Kartenspiel „Sarggespräche“ an der SargBar von Verena Brunnbauer und Nicole Honeck die Möglichkeit, spielerisch Gedanken, Vorlieben, Geschichten über das Leben und den Tod auszutauschen. Die Fotografien von Greta Rauer laden die Betrachtenden ein, Lücken mit eigenen Erinnerungen zu füllen. In Verena Oberhollzeners gefilzten Kokon Phönizia kann man sich hineinbegeben, um Enge zu spüren und wieder frei zu werden. Und die Künstlerinnen Anna Fiederling und Barbara Billy Bürckner konzentrieren sich in ihren Arbeiten auf das Erinnern – in Form eines Zimmerdenkmals und eines Trauertagebuchs.

Darüber hinaus sind Arbeiten weiterer Künstlerinnen versammelt, die vor allem ein Ziel haben: Dass sich die Besuchenden Fragen stellen wie "Welchen Effekt haben die ausgestellten Formate?" oder "Was wünschst Du Dir für Deinen Abschied?"

Würden Sie gerne einige Zeit damit verbringen, dem Boden zuzuhören?

Projekt Soil / Böden von und mit Künstlerin Michelle Atherton auf Kasseler Friedhöfen

Die britische Künstlerin Michelle Atherton lud im Juni 2024 dazu ein, mit ihr gemeinsam in die Erden heutiger Friedhöfe hineinzuhorchen. Dazu konnte man sich für Zeitfenster anmelden. Die Aktion fand auf dem Kasseler Westfriedhof sowie auf dem Kasseler Hauptfriedhof statt. Sie knüpfte an die Ausstellung dazwischen im Museum für Sepulkralkultur an.

Seit Jahrtausenden begraben wir auf dem ganzen Planeten unsere Toten. 100 Milliarden Menschen sind bereits auf der Erde gestorben (und haben vorher darauf gelebt) – gegenüber aktuell rund acht Milliarden lebenden Menschen. Damit gibt es auf der Erde mehr Tote als Lebende – ein Gewicht, das zumeist in unserer Alltagsrealität nicht spürbar ist.

Böden haben eine Entstehungsgeschichte und eine Lebensspanne. Sie entstehen aus Gesteinen, die im Laufe der Jahrtausende durch klimatische Bedingungen, geologische Bewegungen, biologische Prozesse und das Wirken von Organismen in allen Größenordnungen. Böden sind das Produkt hochkomplexer Beziehungen. Sie sind sowohl lebendig als auch nicht lebendig.

Dies ist eine Einladung, so kurz oder lang wie Sie möchten den Geräuschen der Erde auf verschiedenen Friedhöfen in Kassel zu lauschen. An verschiedenen Tagen mit unterschiedlichen klimatischen Bedingungen verändert sich die Geräuschkulisse des Bodens. Es kann leise sein, es kann laut sein, wenn wir uns auf die Frequenzen einstimmen, die unter unseren Füßen mit uns sprechen. Viele Menschen entscheiden sich aktuell gegen eine Erdbestattung. Hört man die Lebendigkeit unter Tage, hat dies durchaus auch ein tröstliches Potenzial in der Vorstellung, man läge dort am Ende seines Lebens nicht allein.

Die Ergebnisse der Intervention werden als Soundinstallation Anfang 2025 in der Ausstellung dazwischen. Du, das Leben und die Endlichkeit im Museum für Sepulkralkultur präsentiert.

Michelle Atherton ist Künstlerin, Forscherin und Dozentin für Bildende Kunst an der Sheffield Hallam University. Sie arbeitet mit Bildern, zeitlichen Zuständen und Kontingenz und greift dafür auf unterschiedliche Medien Video, Fotografie, Ton, Collage und Text und Zeichnung zurück und mag Interventionen vor Ort. Ihre Arbeiten werden in ganz Europa in verschiedenen Kontexten gezeigt, darunter in Galerien und Museen, auf Festivals und Konferenzen, als Live-Projekte und in Publikationen.

Die Aktion von Michelle Atherton im Juni 2024 wurde von einer Redakteurin der Hessischen Allgemeinen begleitet. Den Artikel dazu lesen Sie hier.

Das Projekt wird unterstützt von The Art, Design & Media Research Centre at Sheffield Hallam University.

Bestattungsvorschriften in der Bahá'í Religion

Ein Projekt von und mit der Bahá'í Gemeinde Kassel

Zusammen mit der Bahá'í Gemeinde Kassel haben wir gefragt: Wie soll nach religiösen Vorschriften ein*e Angehörige*r der Bahá'í Religion bestattet werden? Was wird dazu benötigt? Und wie kann das in Deutschland und mit den hier geltenden Gesetzen umgesetzt werden? Denn oftmals stoßen gerade Menschen verschiedener Religionsgemeinden auf Hürden, wenn es darum geht, ihre Verstorbenen so zu bestatten, wie die religiösen Vorschriften oder der Wunsch der Angehörigen es vorsehen.

Genau deswegen ist es wichtig, miteinander ins Gespräch zu kommen und Wünsche, aber auch Schwellen und Möglichkeiten aufzuzeigen. Ausgewählte Objekte aus der Bestattungstradition der Bahá'í vermitteln ihre vielfältige Bestattungskultur in Deutschland.

Förderung

Die Ausstellung wird gefördert durch

die SV SparkassenVersicherung, die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen und den Arbeitskreis selbstständiger Kultur-Institute e.V..

 

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Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal e.V.

Zentralinstitut für Sepulkralkultur

Museum für Sepulkralkultur

Weinbergstraße 25–27
D-34117 Kassel | Germany
Tel. +49 (0)561 918 93-0
info@sepulkralmuseum.de

Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien
Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst
Kassel Documenta Stadt
EKD
Deutsche Bischofskonferenz
Berlin
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