12. April 2008 – 7. September 2008
Alt – was heißt das eigentlich? Eine allgemein verbindliche Definition dafür, ab wann der Mensch als alt gilt, gibt es nicht. Das Altwerden an sich ist ein sehr individueller Prozess, und wird doch gleichermaßen von wandelbaren gesellschaftlichen Einflussfaktoren, wie beispielsweise dem demografischen Wandel, geprägt.
Im Mittelpunkt der neuen Sonderausstellung „Der alte Mensch….“ steht eine Auswahl von künstlerischen Darstellungen, die sich mit dem Phänomen des Alterns und Alt-Werdens auseinandersetzen. Gezeigt werden Werke, die Alter als natürlichen Prozess der Reifung darstellen, die den Problemkreis Alter und Krankheit thematisieren, aber auch das Leben in Alten- und Pflegeheimen nicht außer Acht lassen. So werden die körperlichen und geistigen Schwächen des Alters, aber auch der Reichtum an Erfahrungen und das ruhige Ende der Lebensbahn aufgegriffen.
Neben Darstellungen aus der seit 1996 bestehenden künstlerischen Sammlung des Instituts für Geschichte der Medizin an der Technischen Universität Dresden sind auch Werke aus verschiedenen Privatsammlungen vertreten. Zu sehen sind zahlreiche Zeichnungen, Radierungen, Lithografien und Fotografien aus der Zeit von den 50er Jahren bis heute, die facettenreich wesentliche Aspekte zum Thema „Der alte Mensch…“ zeigen. Sie zeugen von einer tiefen künstlerischen Auseinandersetzung mit der Thematik des Alterns. Diesen künstlerischen Darstellungen gegenübergestellt wird die alltägliche Lebenswirklichkeit alter Menschen in unserer Gesellschaft heute, wie beispielsweise Bilder aus der Werbung, die Stefan Arend, Pflegestift Mediana in Fulda, zusammengetragen hat. Die Fotosequenz des Kasseler Fotografen Frank Hellwig zeigt Menschen der Paul-Riebeck-Stiftung in Halle, wie sie ihren Lebensabend alltäglich leben und gestalten, wohingegen der Dresdner Fotograf Volkmar Fritzsche seinen fotografischen Blick auf die Körperlichkeit im Alter fokussiert und sie einfühlsam in Szene setzt.
Wir werden das eigene Altern nicht verhindern, wir müssen es aber als Teil des Lebens wahrnehmen. So bietet die Ausstellung eine Möglichkeit, sich mit dieser Tatsache auseinander zu setzen und eigene Wege zu reflektieren.
Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal e.V.
Zentralinstitut für Sepulkralkultur
Museum für Sepulkralkultur
Weinbergstraße 25–27
D-34117 Kassel | Germany
Tel. +49 (0)561 918 93-0
info@sepulkralmuseum.de