Die schlesischen Friedenskirchen in Schweidnitz und Jauer Die schlesischen Friedenskirchen in Schweidnitz und Jauer
Die schlesischen Friedenskirchen in Schweidnitz und Jauer
© Museum für Sepulkralkultur, Kassel, Bildarchiv

 

26. November 2008 – 11. Januar 2009

Kabinettausstellung

Ein deutsch-polnisches Kulturerbe

Eine Ausstellung des Deutschen Kulturforums östliches Europa

Die Ausstellung zeigt die schlesischen Friedenskirchen in Schweidnitz/?widnica (»Zur Heiligen Dreifaltigkeit«) und Jauer (»Zum Heiligen Geist«) im Kontext der schlesischen Geschichte und des evangelischen Kirchenbaus in der Barockzeit. Die beiden Kirchen sind die größten sakralen Fachwerkbauten in Europa. Sie entstanden Mitte des 17. Jahrhunderts als Ergebnis des Westfälischen Friedens, dem sie ihren Namen verdanken. Im Zuge der Gegenreformation wurden im überwiegend protestantischen Schlesien, das zum katholischen Haus Habsburg gehörte, die evangelischen Kirchen konfisziert. Im Friedensvertrag von 1648 erhielten die schlesischen Protestanten jedoch das Recht, drei neue Kirchen zu bauen. Diese mussten allerdings außerhalb der Städte liegen und aus Holz errichtet sein.

Die Friedenskirchen haben die Jahrhunderte überstanden und gehören heute zum gemeinsamen Kulturerbe der Deutschen und Polen. Im Dezember 2001 wurden sie in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen; dafür hatten sich polnische und deutsche Denkmalpfleger gemeinsam eingesetzt. Die Restaurierungsmaßnahmen in der 90er Jahren erfolgten in deutsch-polnischer Kooperation.

Die Ausstellung will die beiden Friedenskirchen in Schweidnitz und Jauer im Kontext der schlesischen Geschichte und des evangelischen Kirchenbaus in Schlesien in der Barockzeit vorstellen. Ziel ist es, diese einmaligen Bauwerke einem breiten Publikum bekannt zu machen.

Das Museum für Sepulkralkultur in Kassel befasst sich nicht nur mit Sterbe-, Bestattungs- und Trauerkultur im engeren Sinn, sondern auch  mit Erinnerungskultur im Allgemeinen. Spätestens seit den Forschungen von Jan und Aleida Assmann in den 1990er Jahren ist das kulturelle Gedächtnis ein stehender Begriff. Darin bündeln sich die geistigen und materiellen Traditionen, die unser Zeit- und Geschichtsbewusstsein, unser Selbst- und Weltbild prägen. Zum kulturellen Gedächtnis gehören auch materielle Manifestationen, etwa Friedhöfe und Grabstätten, aber längst nicht nur. Erinnerungskultur kann nicht auf Gräber reduziert werden, und deshalb befasst sich das Museum für Sepulkralkultur auch mit anderen Formen des Identität stiftenden Erlebens und Gedenkens. Dazu gehört auch der Umgang mit Kirchenräumen.

Wir danken dem Deutschen KULTURFORUM östliches Europa, Potsdam, für die Überlassung der Ausstellung und dem Hessischen Sozialministerium sowie dem österreichischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung für die finanzielle Förderung des Projektes.

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