Die Verwandlung Die Verwandlung
Die Verwandlung
© Museum für Sepulkralkultur, Kassel, Bildarchiv
Foto: Milen Krastev

 

 18. November 2014 – 10. Mai 2015

Sterben und Trauer 1914-1918

Einhundert Jahre ist es her, dass die Bevölkerung Europas mit einer bis dahin nicht vorstellbaren Dimension des Mordens, Sterbens und Leidens konfrontiert wurde. Während im Ersten Weltkrieg Millionen Soldaten auf den Schlachtfeldern den Tod fanden, starben Hunderttausende Zivilist*innen in der Heimat an Hunger und Krankheit.

Wie die Menschen zwischen 1914 und 1918 in Deutschland mit diesen grauenhaften Erfahrungen umgingen, wie man offiziell und privat auf die Katastrophe reagierte, wie Künstler*innen und „Normalbürger*innen“ versuchten, das Trauma zu bewältigen, wie Schriftsteller*innen die Ereignisse deuteten und welche Medien und Mittel man nutzte, um die divergierenden Haltungen, Empfindungen und Absichten zu artikulieren, zeigte die Gemeinschaftsausstellung, an der sich die AsKI-Institute Akademie der Künste, Berlin mit dem ihr angeschlossenen Kempowski-Bioarchiv, das Buddenbrookhaus, Heinrich-und-Thomas-Mann-Zentrum Lübeck, das Deutsche Literaturarchiv Marbach, Deutsche Kinemathek Berlin, Max-Reger-Institut Karlsruhe, Museum der Brotkultur Ulm sowie das Museum für Kommunikation Berlin beteiligten. Dabei wurden verschiedene Positionen exemplarisch aufgezeigt und einander gegenübergestellt.

Alle Exponate und Zeugnisse der Ausstellung entstammen den vier Kriegsjahren. Ungefiltert spiegeln sich in ihnen die Reaktionen auf das wider, was einzelne in dieser Zeit erlebten oder auf das, was ihnen damals berichtet oder suggeriert wurde. Es ist vor allem das Unmittelbare, Spontane, das aus vielen damals alltäglichen Dingen spricht und das sich in beeindruckender Prägnanz auch in den Werken der Künstler*innen, Literat*innen und Musiker*innen zeigt. Die Sammlungsstücke, die die AsKI Institute in die Ausstellung eingebracht haben, berühren deshalb auf ganz andere Weise.

Nach vier Jahren Krieg war die Welt nicht mehr wie zuvor. Die Verwandlung war radikal. Sie umfasste alles und betraf jeden: die Menschen, die Gesellschaft, die Politik, die Medien, die Technologien, die Landschaften und Landkarten.

Die Verwandlung, die Metamorphose als durchgehende Metapher soll deshalb die Besucher*innen anregen, nach solchen Veränderungen zu suchen. Wie waren die Stimmungen zu Beginn des Krieges, was waren die Wünsche, Hoffnungen und Ängste der Menschen und wie veränderte das Erlebte die Wahrnehmungen? Wo gab es Kontinuitäten, wo Brüche in den Erzählstrukturen? Wie gingen Menschen mit der Technisierung des Tötens und der Alltäglichkeit des Sterbens und Leidens um? Ausgehend von Individuen und ihrer Sicht auf bestimmte Ereignisse soll eine Annäherung ermöglicht werden.

In der Ausstellung waren vertreten:

Max Beckmann (Zeitschrift „Kriegszeit“), Otto Dix, George Grosz, Josef Hegenbarth, Willi Jäckel, Ernst Jünger,  Franz M. Jansen, Heinrich Mann (Audio), Thomas Mann (Audio), Frans Masereel (Zeitschrift „la feuille“), Max Reger, Waldemar Rösler (Zeitschrift „Kriegszeit“), Gustav Sack, Alois Wach

Kuration der Ausstellung
Gerold Eppler und Stefanie Hamann (Museum für Sepulkralkultur)

Gestaltung und Ausstellungsdesign
Jessica und Milen Krastev, Kassel

Die Ausstellung wurde gefördert durch den Arbeitskreis selbständiger Kultur-Institute e.V. – AsKI aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages

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