Ecce Blalla! Ecce Blalla!
Ecce Blalla!
© Hartmut Kraft / VG-Bildkunst Bonn

 

24. Februar 2013 – 21. April 2013

Abstürze und Höhenflüge – ein Leben

Blalla W. Hallmann (1941-1997) in der Sammlung Kraft

Die Beschäftigung mit dem Tod zieht sich nahezu durch das ganze Werk von Blalla W. Hallmann. Nicht nur seine psychotische Erkrankung, auch die Suizide von fünf Freunden, sein eigenes Nah-Tod-Erlebnis sowie die Beschreibung zweier eigener Suizidversuche und der Kampf um die Rückkehr ins Leben machte er immer wieder zum Bildgegenstand, am eindringlichsten in seinem Lebensrückblick, dem Curriculum vitae – Der Weg, die Wahrheit und das Leben.

Die Ausstellung im Museum für Sepulkralkultur konzentriert sich auf dieses Curriculum vitae, welches er gegen Ende seines Lebens im Jahre 1995 veröffentlichte. Zu sehen ist die schonungslose Bestandsaufnahme eines Künstlerlebens von der Geburt bis zu seinem Tod, den der Künstler, zwei Jahre vor seinem Krebstod,  durch das letzte Blatt „Heim, mir reicht’s“ vorweggenommen hat. Erstmalig wird diese Folge zusammen mit weiteren Gemälden, Zeichnungen und Druckgraphiken aus der Sammlung Kraft präsentiert, die - in den Lebenslauf chronologisch eingebunden - die biografische Auseinandersetzung des Künstlers unterstützten. Auf diese Weise ergibt sich eine höchst ungewöhnliche Werkschau: die Innenschau eines Künstlerlebens im Grenzbereich von Kunst und Krankheit, Erfolglosigkeit und später Aufmerksamkeit, Provokation und Poesie. Wie immer in einer Kunstausstellung werden Bilder gezeigt – zu sehen ist aber ein ganzes Leben. Der am 2. Juli 1997 mit nur 56 Jahren verstorbene Blalla W. Hallmann hinterlässt ein großes, weitverbreitetes Werk an Gemälden, Zeichnungen, Radierungen, Linolschnitten und skulpturalen Arbeiten.

Der leidenschaftliche Sammler und engagierte Ausstellungsmacher Dr. Hartmut Kraft aus Köln, der bereits mehrere Ausstellungen wie Kopffüßler, Kunst auf Rezept, Kunst und Tabu oder Tanz mit dem Totentanz kuratierte, präsentiert in der Ausstellung „Ecce BLALLA !“ Arbeiten des Künstlers aus seiner Sammlung. Es ist eine ebenso persönliche wie umfassende Auswahl exemplarischer Arbeiten aus allen Werkphasen.

Blalla Hallmann wollte sich bereits 1996 mit einem Monument an der Künstlernekropole im Habichtswald Kassel beteiligen, was er aber krankheitsbedingt nicht mehr realisieren konnte. Stattdessen ist eine Art Votivbild in einem Aluminiumkasten entstanden, das an einem Baum befestigt ist. Der Künstler malte das verwendete Bild „Abendtreffen an der Lichtung – Harrys Abschied“ (1997) anlässlich des Todes von Harry Kramer und übergab es dessen Ehefrau als Trauergabe. Bevor er sein eigenes, zugesagtes Nekropolen-Grabmal für Kassel schaffen konnte, verstarb er.

Kurator: Dr. Hartmut Kraft, Köln

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