Grabmal-Ted Grabmal-Ted
Grabmal-Ted
© Museum für Sepulkralkultur, Kassel, Bildarchiv
Foto: Wolfgang Neumann

 

8. April 2003 – 30. August 2003

Grabmal-Ted – die Ausstellung

Koproduktion mit Aeternitas e. V., Königswinter     

Wir leben ENDlich!

Wird Trauerarbeit künftig am PC geleistet? Werden demnächst Grabmale im Home-Shopping ausge­sucht und geordert? Verlangt der ins Trudeln geratene Grabmal-Markt neue Vertriebswege und zeit­gemäßere Formen? Das Ergebnis der ersten Marktbefragung im Internet zeigt überraschende Ergebnisse.

Aeternitas, die Verbraucherinitiative, und die Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal (AFD) als Ini­tiatoren präsentieren die Ergebnisse des Grabmal-Ted im Museum für Sepulkralkultur. Aus 60 Möglich­keiten haben die Besucher*innen der virtuellen Ausstellung im Internet ihre Favoriten ausgewählt, die ersten zehn sind einen Sommer lang auf der Museumsterrasse hoch über Kassel zu sehen.

Auf den ersten Blick fällt auf, dass die Favoriten nicht dem Bild entspre­chen, das wir aus den üblichen Steinmetzgeschäften und von den Fried­höfen her kennen. Potenzielle Grabmalkäufer*innen haben anschei­nend andere Vorstellungen als es unsere Friedhofssatzungen erlauben, Wünsche, auf die der Grab­mal­handel an der Ecke immer noch nicht eingeht. Das Votum des Grabmal-Ted ist eine schallende Ohrfeige für die von merkantilen Handels­strukturen geprägte Grabmalbranche, die mehrheitlich anbietet, was fix und fertig per Schiffscontainer aus Indien und anderen Drittweltstaaten angeliefert wird.

Dabei klagt die Branche über einen Verfall der Grabmalkultur und zeigt sich blind gegenüber den Wün­schen der Bevölkerung. Für die potenziellen Käufer*innen indes ist es fast unmöglich, den Grabmalschaffenden zu finden, der bereit und fähig ist, ihre individuellen Wünsche umzusetzen. Die neue Staffel des www.grabmal-ted.de, die Anfang April freigeschaltet wird, versieht deshalb erstmals die zur Auswahl stehenden neuen 60 Grabmale mit einem Link zum jeweiligen Anbieter. Ein Sturm der Entrüstung aus der Grabmalbranche ist zu erwarten, denn die eingefahrenen und bequemen Strukturen einer örtlichen Marktbeherrschung werden in Frage gestellt. Und die Friedhöfe sind aufgerufen, ihre Grabgestaltungs­richtlinien dem Trend der Zeit anzupassen.

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