25. Januar 2003 – 2. März 2003
Das Thema HEMD, ein auf den Menschen zugeschnittenes Kleidungsstück in seiner anonymen Ausformung treibt Albert Cüppers seit Beginn der 1980er Jahre um.
Ihm stellte sich die Frage, ob es mittels Abstraktion eine Annäherung an die menschliche Gestalt gibt, ohne das Individuum mit seinem Ebenbildlichkeitsanspruch aufscheinen zu lassen. Der Weg in die zunehmende Entfernung vom Gegenstand war vorgezeichnet und die strengere Einhaltung von Flächigkeit die Folge. Parallel zu der bildinhaltlichen Verknappung stellte sich für Cüppers mehr und mehr heraus, dass ein Bearbeitungsthema mit einer großen Variationsbreite im Entstehen war. Durch zyklisches Arbeiten lässt sich Wesentliches zusammenfassen und einem Thema auf den Grund gehen: so beispielsweise den Reichtum der Farbe und des Formenkanons modellhaft darzustellen.
Die Einzeldarstellung des Hemdes ist, obgleich zeichenhaft, dennoch ein Versuch der Annäherung im Bewusstsein, dass die Ebenbildlichkeit nicht vom eigenen (Spiegel)-Bild abzuleiten ist, dass Sein Bild von unserem her nicht zu fassen ist: ER ist nicht darstellbar, ist unbenennbar. Die Bildnislosigkeit und der Entzug des Gegenständlichen führen zu einer anderen Betrachtungsweise des Bildes. Seine Farbigkeit oder das Verhältnis der Bildkontraste zueinander verleihen dem Bild Eigenart und Unverwechselbarkeit: ein anderer Bildcode wird entdeckt.
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