18. September – 08. Oktober 2020
Kabinettausstellung im Rahmen des Kasseler Galeriefestes
Objekte mit Todessymbolik, Spuren von Natur und menschlichen Körpern: Martin Maeller wirft in Come Down to Us einen düsteren Blick auf die Gegenwart.
Maellers künstlerische Arbeiten speisen sich aus persönlichen Erfahrungen, Popkultur und Mythologie. Für seine mehrschichtigen Installationen aus Skulpturen verwendet er Alltagsgegenstände, die einem Veränderungsprozess in Form und Material ausgesetzt waren. Der industrielle Werkstoff Silikon wird zu einer Sense geformt, Carbon-Fasern werden zu einem Netz verwoben. Gummi-Schrumpfschläuche erinnern an herabhängende Äste, ein überdimensionaler Gebissabdruck scheint in massives Glas eingedrückt. Diese kritische Bestandsaufnahme wird bereits durch den Ausstellungstitel Come Down to Us vorgegeben: Die persönliche Aufforderung, jemanden oder etwas zu begegnen, ruft ambivalente Vorstellungen an spirituelle oder materielle Instanzen hervor, die in ihrer Interpretation offen bleiben. Ebenso bleibt der Ort der Begegnung als solcher undefiniert. Zugehörigkeit und Identität zeigen sich sensibel und ungesichert. Die Skulpturen wirken leer, verbraucht, benutzt – wie Fragmente aus Ruinen einer nicht mehr verfügbaren Zeit. Sie erzeugen melancholische Atmosphären einer Welt die ihre Vertrautheit verloren hat. Gleichzeitig versuchen Maellers Arbeiten Möglichkeiten zu erschließen, den Diskurs von Ungewissheit in etwas Produktives und Persönliches zu verwandeln. Sie verkörpern so nicht nur den Konflikt mit dem komplexen Selbst, sondern machen diesen auch greifbar.
Martin Maeller (geb. 1990) lebt und arbeitet in Berlin. Sein Werk zeigte er zuletzt u. a. bei Thomas Erben Gallery in New York, bei Studio Picknick in Berlin, bei Polansky Gallery in Prag/Brünn, in der Basis in Frankfurt am Main und im Brandenburger Kunstverein in Potsdam.
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