Mumien – Körper für die Ewigkeit Mumien – Körper für die Ewigkeit
Mumien – Körper für die Ewigkeit
© Museum für Sepulkralkultur, Kassel, Bildarchiv
Foto: Michael Göbel

 

17. November 2009 – 25. April 2010

Mumien 

Körper für die Ewigkeit

Das Naturkundemuseum und das Museum für Sepulkralkultur in Kassel zeigen erstmals eine gemeinsame Ausstellung: Mumien – Körper für die Ewigkeit.

Analog zu den beiden Ausstellungsstandorten gibt es inhaltlich unterschiedliche Schwerpunkte.

Das Naturkundemuseum thematisiert naturwissenschaftliche Hintergründe für die natürliche und zufällige Mumifizierung von Lebewesen sowie für die beabsichtigte Erhaltung menschlicher Körper in verschiedenen Zeiten. Gezeigt werden Mumien aus dem Alten Ägypten, aus Asien und Südamerika sowie deren Grabbeigaben. Ergänzt wird die Ausstellung im Naturkundemuseum durch Medienstationen mit computertomografischen Aufnahmen, die Einblicke in die einstigen Lebensumstände der Verstorbenen, aber auch in unterschiedliche Mumifizierungstechniken geben.

Das Museum für Sepulkralkultur legt seinen Schwerpunkt auf die kulturhistorische Bedeutung von Mumien. Beleuchtet wird ihr Stellenwert im Kontext altägyptischer Jenseitsvorstellungen, vor allem aber in Bezug auf das europäische Totenbrauchtum. Gezeigt werden deshalb nicht nur verschiedene Ägyptiaca, sondern auch Mumien aus bekannten europäischen Kirchen- und Klostergrüften. Ihnen gegenübergestellt ist eine natürlich konservierte Tote aus dem Moor, die aus dem 2./3. Jh. n. u. Z. stammende sogenannte Frau von Zweelo. Die Ausstellung verweist außerdem auf heutige Möglichkeiten, den toten Körper zu erhalten - etwa mittels Kryonik und Plastination - und berücksichtigt kunstgeschichtliche Motive, um einstige Vorstellungen vom ewigen Lebenserhalt oder vom Jungbleiben aufzuzeigen. Beispiele zur künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Thema 'Mumien' runden die Ausstellung ab.

Die Gründe für die Realisierung der Ausstellung im Naturkundemuseum und im Museum für Sepulkralkultur bestehen in der Historie, der Sammlung und auch der Themenstellung beider Häuser. In dem vor über 400 Jahren errichteten Gebäude des heutigen Naturkundemuseums, das Ottoneum, war im frühen 18. Jh. eine Lehranstalt - das Collegium Carolinum - untergebracht, in der Ärzte und Hebammen ausgebildet wurden. Das Ottoneum stellt somit aufgrund seiner Historie einen authentischen Ort für das Zeigen von Mumien dar. Demgegenüber bildet das Museum für Sepulkralkultur einen inhaltlich geeigneten Hintergrund für eine kulturwissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema "Mumien", da es sich allen kulturellen Erscheinungen im Zusammenhang mit Sterben, Tod, Bestattung und Gedenken widmet.

Die Ausstellung basiert auf der 2008 gezeigten Sonderschau "Mumien – Der Traum vom Ewigen Leben" der ReissEngelhorn-Museen in Mannheim. An den beiden Kasseler Ausstellungsstandorten ist sie um verschiedene Fragestellungen und Aspekte erweitert.

Eine Gemeinschaftsausstellung vom Naturkundemuseum Kassel und Museum für Sepulkralkultur

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