29. Januar 2006 – 12. März 2006
Kabinettausstellung
In Zusammenarbeit mit dem Bildungswerk Stanislaw Hantz e.V., der Internationalen Jugendbegegnungsstätte Auschwitz, Polen und dem Verein Gegen Vergessen Für Demokratie e.V., Regionalgruppe Nordhessen-Südniedersachsen
Das zentrale Thema der Ausstellung ist Henryk Mandelbaum. Er war Häftling im Sonderkommando von Auschwitz, einer von hunderten jüdischen Sklavenarbeiter*innen in der Todeszone. Er hat von April 1944 bis Januar 1945 bei der Leichenverbrennung in der Todeszone von Auschwitz – Birkenau arbeiten müssen. Er stammt aus einer armen jüdischen Familie aus Westpolen. Vater, Mutter, Bruder und eine Schwester sind in Auschwitz ermordet worden.
Durch viele Zufälle und einen ungeheuren Überlebenswillen hat Henryk Mandelbaum das Inferno überlebt.
Die Ausstellung stellt den Menschen Henryk Mandelbaum vor und macht Geschichte und Politik und deren Wirkung auf einen Menschen sichtbar. Wie er vor dem Krieg mit seiner Familie lebte. Den kurzen schrecklichen Weg der Familie Mandelbaum von einem normalen Leben in die Verachtung, die Verfolgung und Vernichtung. Und wie der junge Mandelbaum schließlich in sein eigenes Leben trat. Was die Nazis ihm angetan haben. Wie das Grauen der Arbeit im Sonderkommando von Auschwitz sein Leben prägte. Wie Henryk Mandelbaum damit lebte und lebt. Wie er aus der Einsamkeit findet und den Weg, all die Tode und Toten zu überleben.
Andreas Dahlmeier, freier Fotograf und Karin Graf, beide aus Kassel sowie Tina Henkel, Historikerin und Politologin aus Hamburg haben Henryk Mandelbaum besucht und seinen Lebensweg in Foto und Text dokumentiert.
Die Ausstellung ist in deutsch-polnischer Zusammenarbeit entstanden. Beteiligt sind das Bildungswerk Stanislaw Hantz e.V., der Internationalen Jugendbegegnungsstätte Oswiecim und dem Verein Gegen VergessenFür Demokratie e.V., Regionalgruppe Nordhessen-Südniedersachsen. Sie wurde am 6. Mai 2005 in der Internationalen Jugendbegegnungsstätte Oswiecim/Polen eröffnet. Nach einigen Ausstellungsorten in Polen (z.B. Oswiecim, Krakau, Lublin) wird sie mit der Auftaktveranstaltung im Museum für Sepulkralkultur auch in weiteren deutschen Städten zu sehen sein.
Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal e.V.
Zentralinstitut für Sepulkralkultur
Museum für Sepulkralkultur
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