24. Januar 2009 – 5. Juli 2009
Seit Beginn der Filmgeschichte vor über 100 Jahren hat sich die Gesellschaft vor allem im Kino einen neuen Symbolisierungsort für den Tod geschaffen. Unzählige Filme erzählen seitdem von den verschiedenen Facetten des Todes: Friedrich Wilhelm Murnaus "Nosferatu" greift mit der Vampirgestalt das Motiv des Untoten auf, Alfred Hitchcock revolutionierte die kompakte filmische Darstellung eines Mordes in "Psycho", Peter Greenaways "Der Bauch des Architekten" evoziert durch formale Gestaltung Todesbilder, Quentin Tarantino lässt in "Deathproof" Leichenteile nur so herumwirbeln…
Die Ausstellung zeigt die Einflüsse auf, die aus den klassischen Künsten in die Todesbilder des Films einfließen. Zugleich wird deutlich, welche ureigenen Todesbilder der Film erschafft, und inwiefern diese wiederum die Neuen Medien wie Internet und Computerspiele beeinflussen. Große Bildpanoramen verdeutlichen, inwieweit die filmische Todesdarstellung aus einer Tradition klassischer künstlerischer Todesbilder vergangener Jahrhunderte wie Malerei, „danse macabre“, Literatur und Fotografie schöpft. Die Besucher*innen begegnen lebensgroßen Figuren des personifizierten Todes wie Dracula, Frankenstein oder dem Vamp. Interaktive Stationen zeigen, wie der Film den Tod auch abstrakt darstellt: Man begibt sich an typische Orte des Todes wie die verödete Großstadt in „Batman“, hört Töne oder sieht Bildmetaphern, die den Tod ankündigen. „Laterna Magica“- Bilder und Spielautomaten präsentieren vorfilmische Todesdarstellungen bewegter Bilder, ein Exkurs in Neuere Medien zeigt, wie Filmbilder ihrerseits andere Medien beeinflussen. Dazu sind zahlreiche Fotos und Plakate zu sehen sowie Merchandisingartikel, die gezielt mit dem Thema für Filme werben.
Kurator*innen des Filmmuseums: Matthias Knop, Romana Stuckmann
Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal e.V.
Zentralinstitut für Sepulkralkultur
Museum für Sepulkralkultur
Weinbergstraße 25–27
D-34117 Kassel | Germany
Tel. +49 (0)561 918 93-0
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