Tabakpfeife

Rauchen kann tödlich sein!

Frühes 19. Jh.

"Rauchen kann tödlich sein", das haben wir spätestens seit der deutlichen Hinweise auf Tabakwaren alle mitbekommen. Die Kenntnis von der gesundheitsschädlichen Wirkung des Rauchens hat in den vergangenen Jahrzehnten zu einer Vielzahl teils gesetzlich verankerter Maßnahmen geführt, um den Einstieg in die Tabaksucht zu erschweren oder die Abhängigkeit vom Rauchen zu minimieren: eine Altersbeschränkung ab 16 Jahren, kontinuierliche Erhöhung der Tabaksteuer, Untersagung von TV-Werbung, Aufklärungskampagnen, Rauchverbot in öffentlichen Einrichtungen und vieles mehr.
Wer glaubt, die Warnungen vor den Folgen des Rauchens seien erst eine Erscheinung des 20. Jahrhunderts und hänge bloß mit einem umfangreicheren medizinischen Wissen zusammen, irrt. Denn Rauchutensilien mit warnendem Beiwerk gab es schon bald nach der Einführung von Tabakwaren in die europäische Kultur Mitte des 17. Jahrhunderts. Zugegebenermaßen sind jene Warnungen aber nicht exakt auf heutige Verhältnisse und Ansichten rund ums Rauchen zu übertragen. Es herrschte auch  dereinst ein anderer Zeitgeist in westlich geprägten Gesellschaften, in dem eine bewusstere Beachtung von Leben und Lebensende sehr wichtig war. Diese Beachtung von Gesundheit und Todeserwartung wurde von christlichen Glaubenssätzen und Aspekten der Frömmigkeit getragen und war eng an die Hoffnung auf Erlangung des Seelenheils geknüpft. Sehr deutlich erkennbar ist jene Auseinandersetzung mit der Unausweichlichkeit des Todes in der damaligen Kunst, und wurde beispielsweise in der Gattung der „vanités“ (lat. vanitas: Vergänglichkeit, Eitelkeit, Nichtigkeit), deren Botschaft – geläufiger unter dem mahnenden „Memento mori“ (Gedenke des Todes!) – auch auf Alltagsgegenstände übertragen.

Tabakpfeife
Tabakpfeife
Foto: Frank Hellwig
© Museum für Sepulkralkultur, Kassel, Bildarchiv
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