Friedhofsverwaltertagung Friedhofsverwaltertagung
Friedhofsverwaltertagung

 

 10. Oktober 2024 | 10 – 17 Uhr

 

Anmeldung über info@sepulkralmuseum.de

Friedhofsverwaltertagung 2024

Die Entwicklung der kirchlichen Friedhöfe


Veranstaltet von der Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal e. V. und dem Zentralinstitut und Museum für Sepulkralkultur, Kassel

Am 10. Oktober 2024 laden wir zur jährlichen Friedhofsverwaltertagung ins Museum für Sepulkralkultur ein.


Weitere Informationen folgen

Friedhofsverwaltertagung 2023

Wasser auf Friedhöfen

Veranstaltet von der Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal e. V. und dem Zentralinstitut und Museum für Sepulkralkultur, Kassel

Wassermangel an der einen Stelle, zu viel Wasser durch Unwetter an anderer: Der Klimawandel macht auch vor den Friedhöfen nicht Halt. Die diesjährige Tagung für Friedhofsverwalter*innen der Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal e.V. verfolgt das Ziel, sich diesem Thema auf vielfältige Weise zu widmen – Expert*innen berichten aus der Praxis und geben Antworten auf gegenwärtige Fragen.

Im Rahmen der Ökologie ist der mit dem Klimawandel verbundene Wassermangel auf Friedhöfen mittlerweile eines der zentralen Themen bei der Unterhaltung und Pflege von Friedhöfen. Die damit verbundenen Herausforderungen sind Inhalt der Tagung. Ebenso Erfahrungsberichte und die Vorstellung von Lösungsansätzen von Praktiker*innen für Praktiker*innen.

Im März 2023 veröffentlichte das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz die Nationale Wasserstrategie mit zehn Themenschwerpunkten, deren Umsetzung am Ende auch Friedhofsträger betreffen wird. Durch das verstärkte Interesse an Begrünungen im Stadtraum könnten Friedhöfe den politischen Entscheidungsträgern deutlich machen, dass sie zwar als klimarelevanter Faktor schon jetzt einen wesentlichen Beitrag zum Stadtklima leisten. Jedoch sind weitere Maßnahmen notwendig, damit dieser Beitrag nicht nur erhalten bleibt, sondern nach Möglichkeit noch erhöht wird.

Das heißt: Auch die Bestattungsplätze müssen sich den klimatischen Veränderungen anpassen. Sei es durch neue Formen den Wassermanagements, durch die Neuanpflanzung klimaresistenter Bäume oder mit neuen Konzepten zur Grabbepflanzung. Immer häufiger stellt sich auch die Frage, wie sich die Friedhofsträger auf sinkende Grundwasserspiegel oder Unwetter einstellen, bei denen Hagelschlag und gewaltige Niederschlagsmengen schon jetzt örtlich immense Schäden anrichten.

Für den 5. Oktober 2023 haben wir Referent*innen mit theoretischem und praktischem Knowhow eingeladen, um über Herausforderungen, Ziele und mögliche Lösungen zu sprechen.

Bericht: Friedhofsverwaltertagung 2023

Wasser auf Friedhöfen

Am 5. Oktober 2023 lud die Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal e.V. zur jährlichen Friedhofsverwaltertagung ein. Die diesjährige Versammlung widmete sich dem Thema Wasser – wie eine zukunftszugewandte Nutzung auf dem Friedhof damit aussehen kann, welche großen Potenziale es birgt und auch welche Gefahren. In elf Vorträgen aus der Forschung und vor allem der Praxis wurden wissenschaftliche Perspektiven sowie individuelle Herausforderungen und Erfolge im Umgang mit Wasser sichtbar. Durch den Tag zogen sich vor allem der potenzielle Wert von Friedhöfen in Städten angesichts rasanter klimatischer Veränderungen sowie das Ringen um eine angemessene gesellschaftliche und politische Wertschätzung dessen – auch finanziell.

Zunächst aber fanden sich ab 9:30 Uhr rund 50 Berufsschaffende aus dem Feld Friedhofspflege und Bestattung, Landschaftsplanung und -forschung und sogar aus der Kunst im Innenhof des Sepulkralmuseums zu Kaffee, Sekt und lockeren Gesprächen ein. Zur Tagung versammelten sich die Teilnehmenden im Untergeschoss des Museums.

Inmitten der Dauerausstellung eröffnete Museumdirektor Dr. Dirk Pörschmann um 10 Uhr die Versammlung. Pörschmann hierbei auf die jahrtausendelange Historie der Bestattungskultur, die weiter zurückgeht als die Existenz des modernen Menschen und betonte vor diesem Hintergrund den großen Wert, den das gemeinsame Erforschen und Erproben der Bestattungspraxis darstelle.

Weiter durch den Tag führte Anna Lischper, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Museum für Sepulkralkultur.

Prof. Dr.-Ing. Jens Lüdeke, Professor für urbanen Raum an der Berliner Hochschule für Technik, widmete sich der Notwendigkeit der Anpassung an den Klimawandel. Lüdeke tätigte über den Faktor Wasser hinaus einen Rundumschlag durch die besorgniserregenden und umfassenden Veränderungen des Klimas. Über den Klimaschutz hinaus seien bereits jetzt Anpassungsmaßnahmen an neue klimatische Bedingungen nötig. In diesem Sinne riet Lüdeke zu einer möglichst geringen Versiegelung der Böden, auch auf dem Friedhof, und der Kühlung von Städten durch Luftkorridore, Verschattung und Begrünung.

Einen Blick in die Politik tätigten die Friedhofsexpert*innen Dagmar Kuhle und Gerold Eppler mit ihren Ausführungen zur Nationalen Wasserstrategie und ihrer Bedeutung für Friedhöfe. Die nationale Wasserstrategie sei im März dieses Jahres beschlossen worden und umfasse 78 Punkte in 10 Themen rund um einen verantwortungsvollen Umgang mit der Ressource Wasser. Es gehe hierbei etwa um den Schutz naturnaher Wasserhaushalte, eine gewässerverträgliche Flächennutzung im urbanen Raum, die Minimierung von Risiken und Schadstoffen und viele weitere Ziele, die bis 2058 erreicht werden sollen.

Eckehardt C. Göritz, Leiter der Friedhofsverwaltung Kassel, hatte dieses Jahr einige Herausforderungen zu stemmenzu stemmen. Er beschrieb umfangreiche Schäden an Kassels Friedhöfen, nachdem im Juni ein schweres Unwetter mit Starkregen und Hagel die Stadt unter Wasser gesetzt hatte. Göritz berichtete von beschädigten Gebäuden, vom Wasser herausgerissenen Gehwegen, zerstörter Bepflanzung und umgestürzten Bäumen. Berührend und besorgniserregend zugleich war seine Erzählung von Angehörigen, die jedem Unwetter zum Trotz die Gräber ihrer Verstorbenen besuchen – auch wenn es dabei geschlossene Friedhofsmauern zu überwinden gilt.

Jörn Asendorf hingegen beschrieb das andere Extrem an Wassermenge: den Wassermangel und seine Folgen auf Bremer Friedhöfen. Asendorf leitet den Bereich Bestattung und Krematorium des Umweltbetriebs Bremen. Er berichtete von einem Rückgang der ständigen Wassermengen und einem sinkenden Grundwasserspiegel auf dem Friedhof Riensberg. Schwankende Wasserstände, Algenbildung und Trockenheitsschäden bis hin zu umgestürzten Bäumen erfordern eine Reihe von Maßnahmen, wie Wassermonitoring und -Filterung, reichlich Baumpflege, auch die Nutzung eines Tiefbrunnens ist angedacht. Das kostet – im Moment besonders die Gebührenträger.

Vor der Mittagspause rundete Dr.-Ing. Martin Venne den Vormittag ab. Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal e.V. zeigte Handlungsmöglichkeiten in der Friedhofsentwicklung auf, wie den Rückbau von ungenutzten Wegen für weniger versiegelte Fläche, das Anlegen von Gräbern in einem lückenlosen Kernbereich, die regelmäßige Datenauswertung des Wasserverbrauchs, die Nutzung von Zisternen, um Trinkwasser zu sparen und vieles mehr. Den ökologischen Wert des Friedhofs hochzuhalten und vor allem in Zahlen zu haben sei das beste Argument in der Aushandlung unverzichtbarer öffentlicher Gelder, so Venne.

Mit viel Stoff zum Nachdenken ging die Versammlung in die Pause. Bei einem Mittagessen konnte die Aussicht von der Museumsterrasse genossen werden, bevor es gestärkt wieder ans Thema ging.

Tillman Wagner, Geschäftsführer des Evangelischen Friedhofsverbandes Berlin, berichtete von dem Vorhaben, den Friedhof Friedrichshain-Kreuzberg klimafit zu machen. Neben diversen landschaftlichen Maßnahmen erwies sich hauptsächlich ein Nachbarschaftsdeal als hilfreich. Der Besitzer eines nebenstehenden, fast gänzlich versiegelten Grundstücks übernahm zwei Drittel der Kosten für eine Regenwasserzisterne auf dem Friedhof, um dorthin sein eigenes Versickerungswasser loszuwerden. Für den Friedhof bedeutete das eine langfristige und kostengünstige Wasserquelle auf dem eigenen Gelände. Vor diesem Hintergrund betont Wagner den großen Wert von Partnerschaften und kreativen Lösungsansätzen.

Auch Peter Affée aus Heusenstamm, südlich von Frankfurt, zeigte am eigenen Friedhof erprobte Anpassungen im Wasserhaushalt auf. Zum Beispiel sorge ein durchmischter, von Kompost und Mulch durchsetzter Boden für weniger Verdunstung, somit auch für Wassereinsparungen und gesunde Bäume. Auch die Nutzung von Spülwasser des Wasserwerks stellte er vor. Dabei handele es sich um gefiltertes Brunnenwasser, das nach einem mehrschrittigen Reinigungsprozess wieder Trinkwasserqualität habe. Es ließe sich entweder beim Wasserwerk abpumpen oder nach Absprache mit diesem durch lange Leitungen verlegen.

Landschaftsarchitekt Volker Lange bot eine umfassende Übersicht verschiedener Baumarten und ihren Potenzialen in klimaveränderten Städten. Da hier viel Rede- und Beratungsbedarf bestand, kam die Empfehlung der GALK-Straßenbaumliste als hilfreiches Verzeichnis gerade recht. Lange betonte jedoch mehrfach, dass neben der Wahl zwischen Ungarischer Eiche, Silber-Linde, Schnurbaum oder Bienenbaum hauptsächlich ein guter und ausreichend großer Standort wichtig sei.

Matthew Lynch und Stefan Grob von der Arbeitsgemeinschaft Wiesbadener Friedhöfe e.V. gaben einen Einblick in ihre Erforschung nachhaltiger Pflanzenpflege. Nach der nachmittäglichen Kaffeepause stellten sie eine Versuchsreihe vor, mit der sie ein optimales Gießverhalten zu ermitteln versuchten. Getestet wurden verschiedene Wassermengen und Gießzeiten an Substraten, Beetpflanzen, Bodendecken und Stauden. Die Forschungen laufen noch, inzwischen auch unter Begleitung der Uni, vorläufiges Fazit war jedoch: Torffreie Substrate funktionieren einwandfrei, sparsam gießen lohnt sich und intensive Angießphasen sorgen für eine langfristig resistentere Pflanze.

Mit seinem zweiten Beitrag am Tag wagte Gerold Eppler einen Blick auf den Markt der potenziellen Hilfsgeräte im Friedhofsalltag. Star der Vorstellung war der Gießroboter, der seit 2020 auf einzelnen Friedhöfen Handwagen und Traktoren im Wassertransport ersetzt. Der Gießroboter arbeite selbstständig und geräuscharm und gieße Gräber mit einer Präzision von bis zu 2cm Abweichung, wobei er laut Hersteller etwa 25 Prozent Wasser einsparen könnte. Nachteilig ist allerdings, dass zur Programmierung zunächst mehrere tausend Messpunkte erfasst werden müssen, ganz zu schweigen vom Preis in einem noch weit größeren Zahlenbereich.

Als letzter Referent des Tages zeigte Dr. René Burghardt, Landschaftsplaner und Stadtklimatologe, worauf es beim Friedhof als Schatz im Stadtklima ankommt. Entscheidend für das Kühlungsvermögen eines Geländes sei die Verschattung, etwa durch hohe Bäume. Zugleich verhinderten durchgehende Mauern die Verteilung kalter Friedhofsluft wie auch die Synergie mit der umliegenden Biodiversität. Diese Faktoren zeigen: wie hoch der ökologische Wert eines Friedhofs tatsächlich ist, ist ganz unterschiedlich. Statt Friedhöfe pauschal zu betrachten, brauche es die individuelle Aktivierung seiner Potenziale.

Die Veranstaltung endete pünktlich um 17 Uhr. Es blieb eine Fülle an Denkanstößen aus Theorie und Praxis. Während von Beginn an klar zu sein schien, dass der Umgang mit Wasser auch auf dem Friedhof im Kontext der Klimakatastrophe zu sehen ist, zeigte sich im Laufe des Tages: Handlungsmöglichkeiten gibt es viele.  Diese sind aber weder pauschal anzuwenden noch immer einfach und noch seltener kostengünstig. Hier wird eine Spannung spürbar zwischen ökologischem und sozialem Wert von Friedhöfen und ihrem Ansehen in der Politik. Es gilt, gerade dem großen Potenzial, das Friedhöfe angesichts des Klimawandels mitbringen, gerecht zu werden und sich weiter für die angemessene Wertschätzung durch öffentliche Gelder einzusetzen.

 

Von Marlene Horn

IMPRESSIONEN

Friedhofsverwalter*innentagung 2022

Muslimische Bestattungen auf Friedhöfen in Deutschland

Veranstaltet von der Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal e. V. Zentralinstitut und Museum für Sepulkralkultur, Kassel in Kooperation mit der Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft (AIWG) an der Goethe-Universität Frankfurt am Main

Noch immer werden viele  Muslim*innen, die in Deutschland sterben, zur Bestattung in Länder überführt, aus denen eine frühere Generation eingewandert ist. Ein Grund dafür ist das deutsche Bestattungsrecht, denn dieses lässt sich schwer mit einem großen Teil muslimischer Bestattungsriten vereinbaren. Dies betrifft zum Beispiel die Wünsche nach einer sarglosen Bestattung, nach einer Beerdigung innerhalb eines Tages, das Grab selbst auszuheben und nach ewiger Ruhe für das Grab. Doch werden mittlerweile in Deutschland immer mehr islamische Friedhöfe oder Grabfelder errichtet, um auch Muslim*innen die Möglichkeit zu geben - zumindest weitgehend - nach den Regeln ihrer Religion bestattet zu werden. Dann sind Friedhofsverwaltungen gefordert, ein Nebeneinander unterschiedlicher Kulturen für alle Beteiligten verträglich zu gestalten. Im Rahmen der Friedhofsverwaltertagung geben Expert*innen einen Einblick in die Religion des Islam und die kulturellen und gesellschaftlichen Entwicklungen bezogen auf das Bestattungsverhalten von Menschen muslimischen Glaubens in Deutschland. Neben theologischen und religionsrechtlichen Aspekten zeigen Berichte aus der Bestattungspraxis exemplarisch für Groß- und Kleinstädte Lösungsansätze in friedhofsrechtlichen Konfliktfeldern.

Mit freundlicher Unterstützung durch den Hessischen Städte- und Gemeindebund.

Friedhofsverwaltertagung 2021

„Raum für Trauer“ – Pilotfriedhöfe und Strukturdatenerhebungen

Am 25. Oktober 2019 fand in Köln der Kongress Heilsame Abschiede statt, in dem erörtert wurde, wie man Friedhöfe als attraktiven „Raum für Trauer“ etablieren könnte. Im Anschluss an den Kongress waren bundesweit Maßnahmen geplant, um die Ergebnisse der Tagung in die Praxis umzusetzen. Die Mehrzahl der Vorhaben konnte nicht realisiert werden. Aber im Bundesland Hessen nahm der von Stefan Friedel, Treuhandstelle für Dauergrabpflege Hessen Thüringen, initiierte Arbeitskreis Hessendialog die Impulse auf. Es entstand die Überlegung, auf sogenannten Pilotfriedhöfen zu prüfen, inwiefern wesentliche Aspekte im Umgang mit Trauernden in die betrieblichen Abläufe der Bestattungsplätze übernommen werden könnten.

Die Verwaltungen von drei Friedhöfen unterschiedlicher Größe erklärten sich zur Durchführung des Projekts bereit.  Auf den Friedhöfen in Frankfurt, Offenbach und Heusenstamm soll versucht werden, bei den am Friedhofsgeschehen Beteiligten ein neues Selbstverständnis für den Umgang mit Trauernden zu entwickeln. Die Tagung wird Kriterien vermitteln, die beim Start eines Projektes zu bedenken sind, das zum Ziel hat, den veränderten Bedürfnissen Trauernder besser zu entsprechen und damit die Akzeptanz der Friedhöfe zu steigern.

Zum Abschluss ist ein Blick auf weitere Projektideen, die sich aus dem Projekt „Raum für Trauer“ entwickelt haben, geplant.

Bereits im Jahr 2016 hat der Hessische Städte- und Gemeindebund in Zusammenarbeit mit den Hessendialog im Netzwerk Friedhof und Dr. Martin Venne eine Strukturdatenerhebung im Zusammenhang mit dem Bestand und der Entwicklung im Bereich des Friedhofswesens in Hessen durchgeführt. Das Ergebnis war eine Bestandsaufnahme und die Ermittlung belastbaren Datenmaterials, die es ermöglichte, entsprechende Entwicklungen aufzuzeigen. Ergebnisse einer Strukturdatenerhebung des Städte- und Gemeindebundes Nordrhein-Westfalen werden dieses Jahr vorgelegt.

Diese Bestandsdatenerhebungen bilden neben dem Projekt „Pilotfriedhöfe“ eine Grundlage, Strategien zur Wertigkeit und Weiterentwicklung der Friedhöfe zu schaffen, um den Friedhof als Teil der kommunalen Daseinsvorsorge bzw. Infrastruktur wieder in das Bewusstsein der Bürger*innen zu bringen.

Umfrage zur Erhebung von Strukturdaten hessischer Friedhöfe
Im Auftrag des Hessendialoges im Netzwerk Friedhof

>> Kompletter Bericht (PDF)

>> Programm (PDF)

Das war die Friedhofsverwaltertagung 2019

Ökologie als Chance für den Friedhof

8. Oktober 2019
Das Thema Neo-Ökologie gehört derzeit zu den so genannten Megatrends. Vor dem Hintergrund einer allgemein zunehmenden Sensibilisierung in Bezug auf einen verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen der Erde ist es höchste Zeit, zu fragen, was auch auf dem Friedhof in dieser Hinsicht geleistet und verändert werden kann. Angesichts der Bedeutung der Thematik gerät es eigentlich schon zur Nebensache, dass es dem Friedhof im Hinblick auf seine Wahrnehmung in der Öffentlichkeit natürlich gut steht, sich mit umweltbewusstem Handeln auf der Höhe der Zeit zu zeigen.

Uns interessiert, welche Bedeutung Natur auf dem Friedhof für die Trauer haben kann. Weiter möchten wir wissen, welche Erkenntnisse bundes- und landesweit agierende Institutionen für einen praktischen Naturschutz auf Friedhöfen vermitteln können. Welche Projekte im Hinblick auf Artenvielfalt und Materialbewusstsein werden in den Bereichen, die unmittelbar Anschluss an den Friedhof haben, entwickelt – also für Grabbepflanzung, Grabzeichen und Bestattung? Kann ein Umwelt-Management-Siegel für den Friedhof etwas bewegen? Wie lässt sich Naturerleben friedhofsspezifisch didaktisch vermitteln? Am Schluss sind wieder Sie gefragt: Gibt es von Ihrem Friedhof Bemerkenswertes zu umweltbewusstem Handeln zu berichten?

Unsere Referent*innen

Birgit Aurelia Janetzky ist Diplomtheologin, Referentin und Seminarleiterin. Sie führt Schulungen für Friedhofsmitarbeiter*innen durch. Als freie Autorin schreibt sie zu den Themen Trauer und Bestattungskultur.

Dr. Inge Gotzmann ist promovierte Biologin und seit 2007 Geschäftsführerin des Bund Heimat und Umwelt in Deutschland (BHU). Neben der Mitarbeit in zahlreichen Gremien ist sie Vize-Präsidentin des europäischen Verbands CIVILSCAPE sowie Schatzmeisterin von Europa Nostra Deutschland.

Annika Hennemuth hat an der Universität Kassel ihren Master in Umweltplanung und Landschaftsmanagement absolviert. Seit 2018 arbeitet sie für den Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), Landesverband Niedersachsen und setzt sich hier für den Wildbienen- und Streuobstwiesenschutz ein.

Werner Kentrup führt als Bestattermeister seit über 15 Jahren zusammen mit seiner Frau Editha Kentrup-Bentzien ein traditionsreiches Bestattungshaus in Bonn. Mit der Idee des neuen Netzwerks „Grüne Linie“ wird nun Tradition, Ökologie und Enkeltauglichkeit zusammengefasst.

Birgit Ehlers-Ascherfeld, Blumen Ehlers-Ascherfeld (Langenhagen), Joachim Meyer-Rehberg, Nordwestdeutsche Treuhandstelle für Dauergrabpflege GmbH (Bremen), Uwe Stapelmann, Treuhandstelle für Dauergrabpflege Niedersachsen/Sachsen-Anhalt GmbH (Hannover). Den Verantwortlichen der Treuhandstellen war es zu ihren 50-jährigen Firmenjubiläen wichtig, etwas Beständiges zu schaffen. Bereits 2016 begannen die Planungen zu dem Projekt Bienengartenpate. Durch großes Engagement der angeschlossenen Friedhofsgärtnereien konnten 2018 über 100 Bienengärten auf Friedhöfen errichtet werden. Bis Ende 2019 sollen es mehr als 200 Gärten sein.

Dr. Heinecke Werner hat einen Hintergrund in der internationalen Entwicklungshilfe. Im Rahmen eines Entwicklungsprojektes seiner Unterneh mens beratung WiN=WiN, baute er Fair Stone – den internationalen Sozial- und Umweltstandard für Natursteinimporte aus Entwicklungs- und Schwellenländern – auf. Daraus ging wiederum das jüngste Projekt, der Verein „Biodiversität auf Friedhöfen“ hervor, mit dem das Potential der Naturnähe von Friedhöfen bis hin zu Grabmalen aus Naturstein thematisiert wird.

Reinhard Benhöfer leitet die Umweltarbeit in der Ev.-luth. Landeskirche Hannover und ist Vorstand und Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft der Umweltbeauftragten in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Er hat das kirchliche Umweltmanagementsystem „Der Grüne Hahn“ für Friedhöfe weiterentwickelt und auf etwa zehn Friedhöfen Norddeutschlands eingeführt.

Hansjörg Hauser, Dipl.-Ing. agr. (FH), ist Schlosser und Landwirt, Museumspädagoge und Gästeführer. Nach Berufstätigkeiten zum Beispiel in einer Landvolkshochschule und im Projektmanagement arbeitet er freiberuflich in den Bereichen Ethnobotanik, Führungs- und Exkursionsdidaktik, Projektentwicklung, Museumspädagogik und Publishing.

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