Harry Kramer Harry Kramer
Harry Kramer
© Museum für Sepulkralkultur, Kassel, Bildarchiv

 

25. Januar 2017 – 17. April 2017

HARRY KRAMER

Eine Kooperation mit dem documenta Archiv und der Stadt Kassel

Mit der Kabinettausstellung würdigten das documenta Archiv, welches das Harry-Kramer-Archiv im Aschrotthaus betreut, die Stadt Kassel und das Museum für Sepulkralkultur den vielseitigen Schauspieler, Tänzer, Puppenspieler, Künstler und Professor für Bildhauerei der Kunsthochschule Kassel, Harry Kramer. Er verstarb vor 20 Jahren am 20. Februar 1997. Die Künstler-Nekropole am Blauen See im Habichtswald Kassel, welche 1992 angelegt wurde, war sein letztes großes Kunstprojekt. Mit der Nekropole wollte er Künstler*innen eine Möglichkeit bieten, authentische Werke zu schaffen. Bisher konnten neun Grabmale realisiert werden. Harry Kramer selbst wurde in der Künstler-Nekropole anonym beigesetzt.

 „Die Arbeit am eigenen Grabwerk (ist) die einzige Möglichkeit, unabhängig von Auflagen und Aufträgen auf einem Terrain, das nicht von Kulturbürokraten, sondern von Kollegen bestimmt ist, eine Gegenwelt zu realisieren. Wir werden alle sehr nachdenklich, wenn es um ein Monument der eigenen Sterblichkeit oder Unsterblichkeit geht“, so Kramer. Seine mit dem Kameramann Wolfgang Ramsbott produzierten fünf kurzen Experimentalfilme wurden mit Preisen geehrt, so etwa der Film „Die Stadt“ (1956), der mit dem US-amerikanischen „Award of Distinction“ ausgezeichnet wurde. Die vier weiteren Filme bringen den Bundesfilmpreis und den „Grand Prix de Leone“ in Venedig. Harry Kramer war mit seinem mechanischen Theater (1952), den sogenannten automobilen Skulpturen und den experimentellen Filmen ein international vielbeachteter Künstler. 1970 folgte er einem Ruf zum Professor an die Kasseler Hochschule für Bildende Künste (der heutigen Kunsthochschule). Seine eigene Kunstproduktion stellte er zurück, um in der Folge gemeinsam mit seinen Studierenden unter dem Namen Atelier Kramer Kunst zu machen und auszustellen. Entstanden sind in den 1970er und 1980er Jahren aufsehenerregende Gemeinschaftsarbeiten, -aktionen und Performances. Er erwarb sich auch hier große Anerkennung. Alle Initiatoren fühlten sich dem Künstler Harry Kramer sehr verbunden und präsentierten zu seinen Ehren und zu seinem 20. Todestag eine gemeinsame Ausstellung.

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