Schulprojekt zum Día de los Muertos

Eine besondere Form interkulturellen Lernens

Am Día de los Muertos gedenken Mexikaner*innen in einer zwanglosen und fast schon heiteren Art und Weise ihrer Verstorbenen. Sie gehen davon aus, dass ihnen ihre verstorbenen Angehörigen an diesem Tag einen Besuch abstatten. Dafür errichten sie prachtvolle, bunte Gabentische, sogenannte „Ofrendas“, mit allen Dingen, die die Verstorbenen geliebt haben.

Diese vielleicht für Mitteleuropäer*innen ungewöhnliche Auseinandersetzung mit dem Tod ist für viele Mexikaner*innen ein wesentlicher Teil der eigenen Identität. Sie wird als Tradition liebevoll gepflegt. Doch gleichzeitig initiiert sie immer neue Formen für den Umgang mit erschütternden Ereignissen, wie auch das Projekt von Schüler*innen der Klasse R8a der Schule Hegelsberg Kassel zeigte.

Im Rahmen des Projektes, das am 2. November 2022 begann, lernten die Schüler*innen neue Ausdrucksformen im Umgang mit Tod und Trauer kennen und machten die Erfahrung, dass mit unterschiedlichen Formen kultureller Praxis etwas eigenständig Neues entstehen kann. Sie entdeckten Möglichkeiten, individuell und gemeinschaftlich mit Verlusterfahrungen umzugehen. Bei der Verständigung auf ein Thema und der Erarbeitung eines gemeinsamen Konzepts lernten sie, individuelle und kulturelle Grenzen zu respektieren.

Die Einbeziehung alltäglicher Materialien, Gegenstände und Kulturtechniken erforderte Kreativität, aber auch das Erlernen neuer handwerklicher Fähigkeiten. Das Projekt endete am 6. Dezember 2022 mit einer Lehrer*innenfortbildung, bei der die Schüler*innen den teilnehmenden Lehrkräften die Arbeitsergebnisse vorstellten.