Philosophisches Café

Was ist Solidarität?

Zu den ältesten Erkenntnissen der Philosophie gehört, dass der Mensch ein soziales Wesen ist. Von Geburt an sind wir auf die Unterstützung durch andere Menschen angewiesen, und je tiefer wir ins Leben treten, desto stärker sind auch wir in der Lage, andere zu unterstützen. Diese Unterstützung kann zufällig geschehen wie im biblischen Gleichnis vom „barmherzigen Samariter“ oder Teil eines sozialen Systems sein, z.B. einer Familie. Wer andere unterstützt und nicht allein lässt, handelt „solidarisch“.

Mit Beginn des 19. Jahrhunderts entwickelt sich der Begriff der Solidarität zu einem der gesellschaftlichen Kernbegriffe. „Verhalte Dich solidarisch!“ wird zu einer moralischen Forderung, der man sich oft nur schwer entziehen kann. Manchmal empfinden wir eine solche Aufforderung als selbstverständlich, manchmal als Anmaßung. Seit Beginn der Corona-Pandemie wurde der Begriff Solidarität vielfach diskutiert, weil z.B. mangelnde Impfbereitschaft von vielen als „unsolidarisch“ empfunden wurde.

Im Philosophischen Café wollen wir darüber nachdenken, was Solidarität eigentlich bedeutet. Ist Solidarität eine natürliche Forderung? Kann man solidarisches Verhalten verordnen? Wie ist die Forderung nach Solidarität mit der menschlichen Freiheit und Würde vereinbar? Alle sind eingeladen, mitzuphilosophieren oder auch einfach nur zuzuhören.

Im Mittelpunkt steht immer der gemeinsame Dialog. Hier finden Mütter und Väter von Kindern und Jugendlichen mit lebensverkürzender Erkrankung, ehrenamtlich in der Kinder- und Jugendhospizarbeit Engagierte und alle am jeweiligen Thema Interessierte die Gelegenheit, miteinander grundsätzliche Fragen des Lebens und Sterbens zu durchdenken.