TRANSFORMIERENDE SCHÖNHEIT

Das neue Ehrenzeichen

Die seit 1951 bestehende Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal e. V. verfolgt das Ziel, die Öffentlichkeit im deutschsprachigen Raum über den angemessenen Umgang mit Sterben, Tod und Trauer zu informieren, und sie tut dies auf der Basis der wissenschaftlichen Erforschung von Vergangenheit und Gegenwart. Zu diesem Zweck unterhält die Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal e. V. unter anderem das Zentralinstitut und das 1992 eröffnete Museum für Sepulkralkultur in Kassel.

Für eine 25-jährige und 50-jährige Mitgliedschaft hat Bildhauer und Steinmetzmeister Hermann Freymadl aus Gernsheim ein neues Auszeichnungsobjekt für die lange Mitgliedschaft entwickelt und gestaltet. Das Objekt hat die Form eines klassischen Grabmals (Sepulcrum) und steht somit im Kontext zum Verein und Museum. Die Basis und den Träger bildet ein Stein, in diesem Fall Carrara-Marmor als internationales europäisches Material. Die äußere Hülle aus Bronze ist durchbrochen, symbolisch als Erinnerungslebendigkeit und in metaphysischer Betrachtungsweise: „Reinschauen – Rausschauen“ – „Hineinsehen – Hinaussehen“, in eine andere Welt und aus einer anderen Welt. Leichtigkeit ist wohl das Schwerste, was zu erreichen ist. Das gilt für alle kulturellen Bereiche und eben auch für die Inszenierung von Objekten bzw. (Kunst)-Werken. Die Arbeit entstand in Teamleistung. Die renommierte Kunstgießerei Strassacker aus Süßen erklärte sich zu einer Zusammenarbeit bereit. Nicht die vielfach theorielastige Wissenschaft oder informative Didaktik, sondern die Inspiration durch das konkrete im eigenen Haus, durch die Authentizität wie Sinnlichkeit der Artefakte waren in dieser Kooperation vorrangig. Die gemeinsame Arbeit hat schnell gezeigt, dass sich beide Unternehmen keineswegs fremd sind, wenngleich die Materie eine andere ist. Bedingt durch die Beschaffenheit der unterschiedlichen Materialien kreisen die Arbeiten beider Häuser um die wesentlichen Fragen des Menschseins, das Miteinander von Leben und Tod, das Verhältnis zum Jenseits. Dabei spielen vor allem Dinge eine zentrale Rolle, insofern sich der Mensch in ihnen realisiert. Seien es Alltagsgegenstände, Kulturgeräte oder Kunstwerke, die dem Glauben in Religion und Mythologie eine Form geben, das Metaphysische, das Unsichtbar und faktisch nicht Beweisbare präsent und vorstellbar machen. Um erfolgreich zu sein, braucht man gute, kritische und konsequente Kunden und Auftraggeber*innen. Oder aber auch Kooperationspartner*innen. Denn Gutes kann man nur mit guten (Leuten) machen. Eigentlich ganz einfach. Das Auszeichnungsobjekt zeigt, wie sinnvoll es ist, wenn die Qualität als Ergebnis einer Teamleistung im vertrauensvollen Miteinander zur Entfaltung kommt, und dass es gerade in dieser Hinsicht wie in allen Fragen der Kultur – nicht um Mittelmaß gehen kann. Dies trifft in der Tradition im besonderen Maße auf das Museum für Sepulkralkultur zu, dass in den hochkarätigen Beständen im Museum erlebbar ist. Geschichte, Archäologie, Kunst und Kultur sind bis heute Sinnbild und Synonym gelebter Identität. Das Wissen um dieses Alleinstellungsmerkmal ist in der Wahrnehmung unserer Institution – immer noch – tief verwurzelt und diesen „Schatz“ gilt es zu hüten, zu pflegen, in der öffentlichen Diskussion und Wahrnehmung wach zu halten. Auch dafür steht dieses Objekt, und dafür auch unsere langjährigen engagierten Mitglieder, die damit (würdevoll) ausgezeichnet werden.

Hermann Freymadl

designed von Hermann Freymadl, produziert mit der Kunstgießerei Strassacker
designed von Hermann Freymadl, produziert mit der Kunstgießerei Strassacker
Foto: Hermann Freymadl
© Museum für Sepulkralkultur, Kassel, Bildarchiv
... aus Carrara Marmor und Bronze
... aus Carrara Marmor und Bronze
Foto: Hermann Freymadl
© Museum für Sepulkralkultur, Kassel, Bildarchiv
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Tel. +49 (0)561 918 93-0
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