Wie erkläre ich Kindern einen Friedhof?

Anders als Erwachsene gehen Kinder relativ unbefangen mit dem schwierigen Thema Tod um. Sie haben viele Fragen und besonders auf Friedhöfen gibt es jede Menge Zugänge, sich mit Kindern über den Tod, die Bestattung und das Gedenken zu unterhalten. Durch den direkten Umgang mit Gedenkstätten und unmittelbaren Zeugnissen einer historischen oder lebendigen Trauer auf dem Friedhof wird der seltsam unbekannte, ferne Ort für Kinder zu etwas Nahbarem, dem nicht mehr der Schrecken des Ungewissen oder gar Unheilvollen anhaftet. Die Fortbildung vermittelt neben einer Auswahl thematisch geeigneter Ansatzpunkte und methodischer Möglichkeiten auch einen Einblick in die Entwicklung von Todeskonzepten bei Kindern.

Auf einigen Friedhöfen werden deshalb bereits Kinderführungen angeboten. Nach Anlässen für Fragen und Gespräche braucht man hier nicht lange suchen. Grabengel und trauernde Figuren, ungewöhnliche Schriften und unbekannte Symbole, seltene Berufsbezeichnungen und Lebensdaten, aus denen man das Alter der Verstorbenen berechnen kann, Gräber in unterschiedlichen Größen, besondere Pflanzen, aber auch Tiere wecken den Forschergeist und bieten die Ausgangspunkte für lebhafte Gespräche. Denn eines ist bei Kinderführungen klar: trockene Fakten und abstrakte Themen sind unerwünscht.

Genauso wenig kann der Ablauf im Detail festgelegt werden. Was nicht interessiert, wird ignoriert. Jedoch der Rundgang insgesamt sollte sorgfältig vorbereitet werden. Darüber hinaus muss man berücksichtigen, dass sich die Vorstellung vom Tod bei Kindern erst entwickelt.

Die Fortbildung vermittelt deshalb – neben einer Auswahl thematisch geeigneter Ansatzpunkte und methodischen Möglichkeiten – auch einen Einblick in die Entwicklung von Todeskonzepten bei Kindern.

Der Tagesablauf sieht einen Vortrag, eine Führung durch das Museum und einen Gang über den Hauptfriedhof vor. Daher bitte an wetterfeste Kleidung denken!