R.I.(a)P. R.I.(a)P.
R.I.(a)P.
© lapasch_unger

 

01. September – 29. Oktober 2023

Kabinettausstellung in der Rotunde

Eröffnung am 31. August 2023

R.I.(a)P.

Rest in a piece

Zu Beginn seiner Nachforschungen stellte Wowo Kraus fest, dass über das Design von Särgen wenig nachgedacht wird. Die Form und die Details dieser so genannten "unterirdischen Möbel" sind im Laufe des letzten Jahrhunderts relativ unverändert geblieben. Seine weiteren Recherchen führten ihn nach Ghana, wo das Volk der Ga geliebte Menschen in sehr individuellen, figurativen Särgen zu bestatten pflegt.

Diese Idee bewog ihn schließlich dazu, eine Kollektion von Designersärgen zu entwerfen, die auf den Codes und dem Erbe bestimmter Marken basieren. Die ursprüngliche Idee war, drei Designersärge der drei Marken zu entwerfen, die er persönlich am meisten bewunderte: Chanel, Prada und Maison Margiela.

Seine Wahl, zuerst an Chanel zu arbeiten, war naheliegend. Er sieht sie als Repräsentantin oder sogar als "Päpstin" aller bestehenden Marken. Chanel verwendet sein Logo exzessiv für jede Modenschau, um das Grand Palais in seinen persönlichen Spielplatz zu verwandeln und sein "Universum" zu kommunizieren.

Eine weitere Frage, die Kraus' Projekt motivierte, war die mögliche Nachfrage der Verbraucher*innen nach einem solchen Objekt. Der Mensch kommt ohne jeglichen Besitz auf die Welt und sollte diese im Glauben einiger Religionen auch so wieder verlassen. Dennoch gibt es unglaublich pompöse Beerdigungstraditionen. Im viktorianischen Zeitalter wurde die Trauer in sehr auffälliger Weise ausgedrückt: pompöse Beerdigungen und üppiger Trauerschmuck, über die sich der Künstler vor diesem Hintergrund wundern muss.

In unserer von Konsumdenken und Logomanie geprägten Gesellschaft geht sein Projekt daher auch der folgenden Frage nach: Würde jemand einen Markensarg kaufen?

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