11. Februar 2025
9 – 16 Uhr
Kosten: 229 € inkl. Pausengetränke und Mittagsimbiss
Anmeldung bis 28.1.2025 bei der
Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal e. V.
Kerstin Hering, E-Mail: hering@sepulkralmuseum.de
Die laufenden Veränderungen im Friedhofs- und Bestattungswesen wirken sich zunehmend negativ auf die Finanzierung kommunaler und kirchlicher Friedhöfe aus. So führen veränderte Lebensumstände (zunehmende Mobilität) sowie gesellschaftliche und religiöse Wertvorstellungen zu einer nachlassenden Bindung zum Familiengrab und damit zum heimatlichen Friedhof. Es ist ein deutlicher Trend zu pflegefreien und kostengünstigen Grabstätten feststellbar, die auf Friedhöfen aber auch privatwirtschaftlich an friedhofsfernen Bestattungsorten (z.B. Bestattungswälder, Bestattungskirchen und -häuser, Seebestattung etc.) angeboten werden. In der Folge des Wettbewerbs und der seit Jahren steigenden Nachfrage von Urnengräbern haben sich vielerorts kleinteilige Friedhofsüberhangflächen gebildet, die den Friedhofshaushalt belasten.
Die Friedhofsverwaltungen stehen im Wettbewerb um Bestattungsfälle und die damit verbundenen Einnahmen. Dies gilt für das „Produkt Grab“ ebenso wie für das „Produkt Aufbahrung und Verabschiedung“, welches zunehmend auch von privaten Bestattungshäusern angeboten wird.
Angesichts der wohl unumkehrbaren Veränderungen im Friedhofs- und Bestattungswesen stehen Friedhofsverwaltungen vor dem Scheideweg: Sollen die Friedhöfe lediglich eine Einrichtung zur Sicherung der Daseinsvorsorge sein oder sollen sie wie bisher bürgernahe Orte der Bestattung und Trauerbewältigung sowie Orte der Erholung und kommunalen Identität bleiben? Wie können die ökologischen Potenziale der Friedhöfe zum Nutzen der Allgemeinheit ausgebaut, vermittelt und wertgeschätzt werden? Und welche Bedarfe entstehen durch Zuwanderung? Unabhängig davon, wie die Entscheidung für die zukünftige Ausrichtung der Friedhöfe örtlich fällt: Die Friedhöfe müssen den veränderten Anforderungen entsprechend überplant und organisatorisch verändert werden.
Hierbei ist das übergeordnete Ziel die Verbesserung der wirtschaftlichen Situation. Im Seminar werden wesentliche Bestandteile einer nachfragorientierten und langfristig ausgerichteten Friedhofsentwicklungsplanung (FEP) vorgestellt. Hierbei werden zwei wesentliche „Stellschrauben“ differenziert: die Einnahmenseite (z. B. durch die Sicherung der Bestattungsnachfrage und der damit verbundenen Gebühreneinnahmen) sowie die Ausgabenseite (z. B. durch die Reduzierung des Pflege- und Instandhaltungsaufwands auf den Friedhöfen).
Für die Teilnahme an der Fortbildung erhalten Sie 7 Fortbildungspunkte bei der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen.
Museum für Sepulkralkultur, Kassel
I.1. Rahmenbedingungen und Grundlagen
I.2. Flächenbedarfsberechnung und Belegungsplanung
I.3. Methodik und Praxisbeispiele
II.1. Entwicklung der Bestattungsnachfrage
II.2. Neue Bedarfe durch Zuwanderung
II.3. „Pflegefreie“ Bestattungsangebote
II.4. Hinweise für die Gebührenkalkulation
III.1. Förderung ökologischer Potenziale
III.2. Optimierung Freiflächenpflege und Bestattungsdienste
– organisatorische und praktische Handlungsstrategien
III.3. Regiebetrieb oder Vergabe (make or buy)
– Chancen und Risiken beider Modelle
III.4. Planung personeller und maschineller Ressourcen
– Methoden zur Bedarfsermittlung
IV.1. Entwicklung der Gebäudenutzungen
– Wettbewerb um Bestattungsfälle
IV.2. Umgang mit Gebäuden und Infrastrukturen
– Erhalt oder Rückbau / Zentralisierungsmöglichkeiten
V.1. Wertschätzung öffentlicher Leistungen und Funktionen
V.2. Öffentlichkeitsarbeit und Service
Dr.-Ing. Martin Venne (Landschafts- u. Freiraumplanung, Vorstandsvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal e.V. und Geschäftsführer des Planungs- und Beratungsbüros PLANRAT VENNE)
Gerold Eppler M.A. (Steinbildhauer und Kunstpädagoge, stellvertretender Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal e.V. und stellvertretender Direktor des Museums für Sepulkralkultur)
Dr.-Ing. Dagmar Kuhle (Landschafts- u. Freiraumplanung, Mitarbeiterin in der Beratungsabteilung der Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denmal e.V.)
Friedhofsleiter*innen und Friedhofsmitarbeiter*innen, Mitarbeiter*innen kommunaler und sonstiger Friedhofsträger, Mitarbeiter*innen beteiligter Fachbereiche.
Das Seminar ist bei der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen mit 7 Fortbildungspunkten anerkannt. Nach dem Besuch der Veranstaltung können sich AKH-Mitglieder diese bei der AKH gutschreiben lassen.
229,– Euro inkl. Pausengetränke und Mittagsimbiss
Bei Verhinderung nach der Anmeldung bitten wir um Nachricht bis sieben Tage vor Tagungsbeginn. Andernfalls müssen wir Ihnen den vollen Kostenbeitrag in Rechnung stellen. Sie haben jederzeit die kostenfreie Möglichkeit, eine*n Ersatzteilnehmer*in zu benennen.
Vormerkung für Interessierte unter info@sepulkralmuseum.de
Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal e.V.
Zentralinstitut und Museum für Sepulkralkultur
info@sepulkralmuseum.de
Weinbergstraße 25–27, 34117 Kassel
Tel.: 0561 91893 0
www.sepulkralmuseum.de
Position: Inhaber von PLANRAT Venne, Planung Beratung Entwicklung
Telefon: 0561 / 499 447 71
Position: Stellvertretender Leiter, Museumspädagogik
Telefon: 0561 / 918 93 23
Position: Beratung von Friedhofsträgern und -verwaltern, Organisation und Durchführung von Fortbildungsveranstaltungen
Telefon: 0561 / 918 93 24
Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal e.V.
Zentralinstitut für Sepulkralkultur
Museum für Sepulkralkultur
Weinbergstraße 25–27
D-34117 Kassel | Germany
Tel. +49 (0)561 918 93-0
info@sepulkralmuseum.de