Endlich Unendlich Endlich Unendlich
Endlich Unendlich
© Sol Lyfond

 

23. Juli 2011 – 18. September 2011

Der Tod als kosmische Spur des Lebens

Videokunstausstellung von Sol Lyfond 

In seinen multimedialen Werken befasst sich der Videokünstler mit der Bedeutung des Todes für das Leben, indem er den Tod nicht nur als Ende, sondern auch als Anfang des Lebens begreift. Dabei werden vielfach naturwissenschaftliche Forschungsergebnisse  künstlerisch so umgestaltet, dass Werke und in deren Inszenierung museale Räume entstehen, in denen Leere und Fülle, Ende und Anfang als paradoxe Einheit sinnlich erlebbar werden.

Sol Lyfond strebt danach, objektive Beobachtung und subjektive Imagination zu verbinden und dadurch zu einer umfassenden ästhetischen Wahrnehmung zu gelangen. So interessiert ihn z. B. die sachliche Dokumentation der Verwandlung einer unscheinbaren Raupe in einen prachtvollen Schmetterling. In diesem Vorgang der Metamorphose sieht er gleichzeitig  ein Sinnbild für existentielle Krisen unseres Lebens.

Die Arbeit „Formen des Denkens“, 2011, zeigt, dass insbesondere zu Beginn der Gehirnentwicklung das Absterben von Nervenzellen von großer Bedeutung ist: durch das Sterben überflüssiger Zellen und die Verstärkung häufig verwendeter Synapsen entsteht das hoch komplexe Netzwerk des Gehirns, dass als ein Kosmos, Mikrokosmos, im Körper des Menschen beschrieben werden kann.

Der Titel der Ausstellung geht zurück auf den Alchemisten, Arzt, Mystiker, Laientheologe und Philosoph Paracelsus im 16. Jahrhundert, der den Menschen vom Makrokosmos aus universalistisch erfasst und ein erfülltes Lebens als „ein Leben, das eine kosmische Spur zeichnet“ beschreibt. Sol Lyfond erweitert und variiert diesen Gedanken: „ Der Tod als kosmische Spur im Leben“. „Denn schon zu Lebzeiten kann der Tod eine mikrokosmische Spur des Makrokosmos in uns anlegen, gleichsam eine schillernde Lebenslinie, in der sich Endlichkeit und Unendlichkeit auf eine paradoxe und schöpferische Art durchdringen“.

Naturwissenschaftliche Videos und Simulationen werden zu Videoprojektionen und Rauminstallationen weiterentwickelt, Objekte und Leuchtkästen scheinen als Relikte der Prozesse, die der Künstler zuvor mit seiner Kamera festgehalten hat und vermitteln eine laborartige Atmosphäre. So entstehen meditative, geheimnisvolle Räume, in denen die paradoxe Nähe von Leben und Tod sinnlich erfahrbar wird und die einladen, über diese uralten Themen von Leben und Tod auf eine neue, inspirierende Art nachzudenken.

In der Ausstellung sind 21 Arbeiten aus den Jahren 2003 – 2011 zu sehen, darunter sind auch eigens für das Museum für Sepulkralkultur angefertigte neue Arbeiten.

Sol Lyfond, Jahrgang 1965, lebt und arbeitet in Köln. Im Laufe seiner künstlerischen Tätigkeit konnte er in zahlreichen Ländern im In- und Ausland Ausstellungen, Performances, Vorträge, Fernsehauftritte und Teilnahmen an Kunstmessen durchführen (u.a. in den USA, Süd-Korea, Polen, Island, Finnland, Niederlande, Luxemburg, Österreich).

www.lyfond.de

keyboard_arrow_up

facebook youtube instagram

Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal e.V.

Zentralinstitut für Sepulkralkultur

Museum für Sepulkralkultur

Weinbergstraße 25–27
D-34117 Kassel | Germany
Tel. +49 (0)561 918 93-0
info@sepulkralmuseum.de

Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien
Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst
Kassel Documenta Stadt
EKD
Deutsche Bischofskonferenz
Berlin
Loading...