29. Januar 2005 – 17. April 2005
Kaum etwas bewegt so sehr wie die Begegnung mit dem Tod. Doch kaum etwas geschieht heute so sehr im Verborgenen wie das Sterben. Herausgelöst aus Familie und Alltag sind der Tod und das Sterben zu tabuisierten Erfahrungen unserer Gesellschaft geworden. Die Journalistin Beate Lakotta und der Fotograf Walter Schels baten unheilbar Kranke, sie in den letzten Tagen und Wochen begleiten zu dürfen. Aus diesen Begegnungen entstanden einfühlsame Porträts von Menschen, die ihrem Tod sehr sind.
Weit über 50 000 Ausstellungsbesucher*innen sahen die als Wanderschau konzipierte Ausstellung im Herbst 2004 im Deutschen Hygiene Museum Dresden. Als zweite Station präsentiert das Museum für Sepulkralkultur die Fotoausstellung vom 29. Januar bis zum 13. März 2005.
Die Ausstellung zeigt großformatige Schwarz-Weiss-Fotografien, die kurze Zeit vor und unmittelbar nach dem Tod der Porträtierten entstanden. Sie berichtet von Erfahrungen, Ängsten und Hoffnungen der Sterbenden und lässt sie noch einmal zu Wort kommen. Die meisten der vierundzwanzig Porträtierten haben ihre letzte Zeit in einem Hospiz verbracht. Hospize sind Lebensorte für Sterbende. Sie bieten Schwerstkranken die Möglichkeit, ihr Lebensende so schmerzfrei und bewusst wie möglich zu verbringen. Wer hier einzieht, weiß dass er nicht in seine Wohnung zurückkehren wird. Und dass er Abschied nehmen muss und nicht mehr viel Zeit hat, persönliche Dinge zu regeln. Nur eine kurze Spanne bleibt, um Bilanz zu ziehen, Frieden mit sich und anderen zu machen, sich mit dem Tod zu befassen und mit der Frage nach dem Danach. Und doch ist hier kaum ein Mensch ohne Hoffnung: auf einige Tage mehr, auf ein Sterben in Würde oder darauf, dassder Tod nicht das Ende von allem sein möge.
Über ein Jahr hinweg arbeiteten Walter Schels und Beate Lakotta für diese Ausstellung in der dichten, auf das Wesentliche konzentrierten Atmosphäre der Hospize.
Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal e.V.
Zentralinstitut für Sepulkralkultur
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