Side by side Side by side
Side by side
© Museum für Sepulkralkultur, Kassel, Bildarchiv
Foto: Eberhard Haase

 

4. August 2007 – 23. September 2007

Aktuelle Arbeiten von Madeleine Dietz

Vom 4. August bis zum 9. September 2007 zeigt das Museum für Sepulkralkultur in Kassel das Projekt „side by side“ der Landauer Künstlerin Madeleine Dietz. „Side by side“ ist ein Projekt, in dem die Künstlerin den Versuch unternimmt, in jedem Land dieser Welt einen Friedhof oder eine heilige Stätte zu finden, aus dem ihr eine handvoll Erde überlassen wird. Erde von Orten, an denen beispielsweise Menschen muslimischen, jüdischen, christlichen, buddhistischen oder hinduistischen Glaubens bestattet oder verbrannt werden. Seit Beginn des Projektes 2003 beauftragte sie Besucher*innen, Geistliche und Friedhofspersonal im jeweiligen Land Erde zu entnehmen.

Diese Friedhofserden aus aller Welt wurden nach ihrem Eintreffen in Deutschland in kleine, sich gleichende Holzkästchen gelegt und nun im Museum für Sepulkralkultur ausgestellt. Am Sonntag, den 9. September 2007 um 11:00 Uhr wird die Erde aus den Kästchen in einem Pflanzfeld vor dem Museum für Sepulkralkultur miteinander vermischt. Übrig bleibt eine kleine Erdfläche, die bepflanzt und gepflegt wird. 

„In side by side geht es mir um Erinnerung und Gedanken an geliebte verstorbene Menschen, aber auch um ein Gefühl der Endlichkeit, verbunden mit dem Schicksal aller Menschen jedweder Nationalität und Glaubens“, so die Künstlerin. Das Projekt hat aber auch verweisenden, metaphorischen Charakter: die Vereinigung der Kulturen und Glaubensrichtungen, ein Miteinander der Weltkulturen in einem Pflanzfeld, aus dem Neues wächst.

Dies veranschaulicht auch schon die Begriffsklärung aus dem Grimm’schen Wörterbuch von 1862, in dem steht: “ die erde ist grund und boden, auf welchem die menschen wohnen, welche sie treten, in den sie zuletzt aufgenommen werden, woran sich wieder der gedanke an eine mutter und den mütterlichen schosz schlieszt“.

Eingebunden in das Ausstellungsprojekt sind auch weitere künstlerische Arbeiten der Künstlerin: Plastiken und Installationen, bei denen sie Erde und Stahl oder Erde und Licht mit und ohne Licht-Bilder in ein spannungsvolles Ganzes formt. Gerade das organische Material ERDE ist für Dietz seit 20 Jahren elementar, Erde als Symbol von Werden und Vergehen, Erde ist Zeitspeicher, Lebensenergie und Kern neuen Lebens. In der Verbindung mit Stahl, einem Metall mit kühl-artifizieller Kantigkeit, in dem die Erde eingebunden ist, gehalten und bewahrt wird, wird durch den Kontrast zweier Werkstoffe eine metaphorische Bedeutung erzeugt, die zwischen kühler Neutralität und emotionalem Engagement angelegt zu sein scheinen.

keyboard_arrow_up

facebook youtube instagram

Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal e.V.

Zentralinstitut für Sepulkralkultur

Museum für Sepulkralkultur

Weinbergstraße 25–27
D-34117 Kassel | Germany
Tel. +49 (0)561 918 93-0
info@sepulkralmuseum.de

Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien
Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst
Kassel Documenta Stadt
EKD
Deutsche Bischofskonferenz
Berlin
Loading...