Tutenfru! Über Aberglaube und Tod Tutenfru! Über Aberglaube und Tod
Tutenfru! Über Aberglaube und Tod
© Museum für Sepulkralkultur, Kassel, Bildarchiv
Foto: Milen Krastev

 

27. Oktober 2018 – 17. März 2019

Über Aberglaube und Tod

„Tutenfru, Tutenfru!“ Diese Warnung vor der bald kommenden Totenfrau glaubte man in früheren Zeiten im Ruflaut der Ringeltaube zu hören. Sobald er erklang, sorgte er für große Furcht. Nicht anders war es beim (Wald-) Kautz. Dessen Ruf – „Kuwitt, Kuwitt!“ – wurde als „Komm mit, komm mit!“ übersetzt und als Aufforderung verstanden, ihm zu folgen, um dem Tod übergeben zu werden. Dies sind nur zwei von unzähligen Beispielen aus der Welt des Aberglaubens, von denen die meisten längst in Vergessenheit geraten sind. Zugleich deuten sie an, dass viele der als abergläubisch diskreditierten Anschauungen in Verbindung zu Sterben und Tod stehen. Genau dieser Verbindung nahm sich die Ausstellung an. In ihr offenbarte sich, dass es zahlreiche Vorstellungen und Handlungsweisen gibt, die weder mit christlich-religiösen Auffassungen noch mit rationalen oder wissenschaftlichen Erkenntnissen in Einklang zu bringen sind – manche von ihnen bestimmen auch heute noch das Denken vieler Menschen. Die Ausstellung führte die Besucher*innen in eine Welt des Schadens- , Schutz- und Heilzaubers, in die außerdem verschiedenste Utensilien für die Toten, zum Beispiel Leichenhemden, Totenbretter und Rosenkränze, einbezogen sein konnten. Je nach Intention und Art der Handhabung vermochten sie heilende oder schadende Wirkweisen zu entfalten.

„Tutenfru“ warf aber auch einen Blick in die Gegenwart. So kamen Menschen zu Wort, die beruflich oder ehrenamtlich mit dem Tod konfrontiert sind und in filmischen Porträts Einblicke in ihre Erfahrungen mit Aberglauben gaben. Zudem informierte eine „Weltkarte des Aberglaubens“ über noch heute existierende übernatürliche und magische Anschauungen sowie daran geknüpfte Handlungsmuster in verschiedenen Ländern und Kulturen. Zahlreiche Vorträge, Fortbildungsangebote, Lesungen sowie Themen- und Mitternachtsführungen zum Thema Aberglaube füllten ein vielseitiges und interessantes Begleitprogramm zur Ausstellung.

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