21. Oktober 2011 – 1. Januar 2012
Der mythische Feuervogel Phoenix stand Pate für die gleichnamige Zeitschrift, die seit 1888 mit dem Untertitel „Blätter für fakultative Feuerbestattung und verwandte Gebiete“ das Zentralorgan des Verbandes der Feuerbestattungsvereine deutscher Sprache war. „Unter den Flügeln des Phoenix“ hieß die Ausstellung im Stadtarchiv Dresden, die dem hundert-jährigen Jubiläum des Krematoriums in Dresden-Tolkewitz gewidmet war. Mit ihm begründete der berühmte Architekt Fritz Schumacher die moderne Krematoriumsarchitektur.
In Kassel wird nun diese Ausstellung gezeigt und um die geschichtlichen Hintergründe der Feuerbestattung und ihre neuzeitlichen Perspektiven erweitert. Schließlich dokumentieren Fotografien von Frank Fleischmann, wie stillgelegte und verfallende Krematorien der Jugendstilzeit ihr eigenes Siechtum erleben und so ein ganz eigenes Memento Mori entfalten.
„…Wir haben also in dieser Form der Verbrennung eine Art der Leichenbestattung gewonnen, welche wirklich ohne irgendwelche Nachtheile für die Lebenden ist, und welche die theuren Reste lieber Verblichener in der schonendsten Weise, ohne sie mit irgend welchen fremden Stoffen zu mengen und in möglichst kurzer Zeit einer sicheren raschen Verwesung oberhalb der Erde übergiebt, statt sie der unsicheren, langsamen Verbrennung unterhalb der Erde auszusetzen, welche zu leicht in Fäulniß ausartet und dann den Lebenden Verderben und Tod bringt….“
Prof. Carl Reclam, Die Feuerbestattung, in: Die Gartenlaube 1874, Heft 19, S. 308–313
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