Viele Bundesländer haben in den Lehrplänen für alle Schulformen und für viele Klassenstufen die Themen „Sterben und Tod“ als Bestandteil der Religionslehre und des Ethikunterrichts aufgenommen. In diesem Zusammenhang ist das Museum für Sepulkralkultur mit seinen Führungen für Schulklassen oder Kinder hervorragend zur Veranschaulichung der Unterrichtsinhalte geeignet. Ob im Zusammenhang mit Literatur, Religionsunterricht, der Auseinandersetzungen mit den Medien oder aus anderem Anlass: Für Kinder und Jugendliche sind Fragen nach Sterben und Tod allgegenwärtig, in ihren vielen Gestalten und Bezügen aber oft nicht leicht zu beantworten. Verschiedene Transzendenz-Konzepte und der Umgang mit dem Tod in anderen Kulturen sind vor allem in unserer multikulturellen Gesellschaft von immer größerer Bedeutung geworden.
Die Führungen sind für Schüler*innen aller Altersgruppen und Schultypen geeignet und können als Einführung in das Unterrichtsthema Sterben und Tod genutzt werden oder auch zur Veranschaulichung und Vertiefung der Unterrichtsinhalte.
Darüber hinaus finden Schulklassen, die sich an Schulwettbewerben beteiligen möchten, im Museum für Sepulkralkultur einen aufgeschlossenen Kooperationspartner.
Kinder und Jugendliche, die das Museum nicht besuchen können, bietet sich die Möglichkeit, im Schulrahmen den Museumskoffer „Vergissmeinnicht“ auszuleihen. Diese didaktische Materialsammlung steht nicht nur in Kassel, sondern auch in anderen deutschen Städten zur Verfügung.
Bei fachdidaktischen Fragen stehen Ihnen wissenschaftliche Mitarbeiter*innen zur Verfügung und beraten Referendar*innen gerne bei den Recherchen zu den Examensarbeiten. Gerne stellen wir unseren Didaktikraum zur Verfügung, in dem das Erlebte besprochen werden kann.
Telefon: 0561 / 918 93 15
Fax: 0561 / 918 93 10
Weinbergstraße 25-27
34117 Kassel
Position: Stellvertretender Leiter, Museumspädagogik
Telefon: 0561 / 918 93 23
Wenn Sie gemeinsam mit Ihrer Schulklasse die Ausstellungen des Museums im Unterricht behandeln wollen oder einzelne Objekte und Themen darin in Ihren aktuellen Unterricht passen, bietet eine Fortbildung direkt in der Ausstellung einen geeignete Vorbereitung. Unsere Mitarbeiter*innen unterstützen Sie mit Ihrer Recherche und bieten Impulse und Expertise für den Unterricht in der Schule. Unser Fortbildungsangebot umfasst Fortbildungen zu aktuellen Sonderausstellungen, zur Künstlernekropole und dem Kasseler Hauptfriedhof. Sie erhalten in den Fortbildungen Unterrichtsbeispiele und Lehrmaterial. Auch als Erzieher*in in einer Kindergruppe können Sie an Weiterbildungen teilnehmen und sich diese zertifizieren lassen.
>> Hier finden Sie aktuelle Fortbildungstermine, sofern vorhanden. Ist nichts passendes dabei, sprechen Sie uns gerne an!
Schule ins Museum in der Region Kassel mit dem Museumspass
Das Projekt zielt darauf, allen Grund- und Förderschulen der 86 Schulen in Stadt und Landkreis Kassel kulturelle Bildung im Rahmen der museumspädagogischen Arbeit der regionalen Museen zugänglich zu machen. Die Museen, die sich an dem Projekt beteiligen, wollen gemeinsam mit den Schulen die kulturelle Bildung für Kinder in den Grund- und Förderschulen im Raum Kassel nachhaltig fördern. Zentrales Ziel ist: Zugang zur Kultur für alle Kinder! Die Kinder sollen während ihrer Grundschulzeit ihre ersten nachhaltigen Kulturkontakte erhalten und dabei verschiedene Sparten der Kultur kennenlernen. Es ist ein besonderes Anliegen, Kunst und Kultur in die Schulen zu bringen und die Kinder so früh wie möglich an diese heranzuführen.
Wie funktioniert der Museumspass?
Der Museumspass ist an die Schule gebunden und beginnt mit der Jahrgangsstufe 1. Die handlichen Stempelhefte bleiben in der Schule und werden bei dem jeweiligen Museumsbesuch mit der Klasse genutzt. Mit diesem Materialpaket soll die Unterrichtsarbeit unterstützt werden. Vorgesehen sind sechs Besuche während der Grundschulzeit einschließlich des Weltkulturerbes. Als Beleg für jeden Museumsbesuch bekommen die Kinder einen Stempel. Für den vollständig ausgefüllten Museumspass erhalten die Schüler*innen eine Urkunde. Das Museum für Sepulkralkultur beteiligt sich mit spannenden Piraten- und Geisterführungen und Workshops, in denen die Kinder die Ursprünge dieser populären Motive kennenlernen.
Weitere Infos unter >> hier
Für optimale Arbeitsbedingungen wären Gruppen von 15 Kindern wünschenswert. Bei größeren Gruppen sollte deshalb die Buchung einer zweiten Führung in Erwägung gezogen werden.
Da die Materialien für die Workshops vom Museum bereitgestellt werden, wird pro Schüler*in entsprechend der Materialkosten ein Zuschlag erhoben.
45€ je Führung
Diese Führung mit Workshop richtet sich insbesondere an Grundschulen.
Gemeinsam werden Piratenhüte und Augenklappen gebastelt, mit denen sich die Gruppe dann auf eine Entdeckungstour durch das Museum begibt. Dabei erfahren sie Kurioses und Wissenswertes über die Geschichte der Freibeuterei und die Knochen und Totenschädel, die überall auf Särgen und Grabsteinen zu finden sind. Historische memento mori-Objekte oder Preziosen tragen häufig Verzierungen in Skelettform oder stellen Totenschädel dar, um an die Sterblichkeit und ein angemessenes Leben zu erinnern. Auch das mexikanische Totenfest gedenkt der Verstorbenen mit zahlreichen bunten Totenmasken. Es liegen also nicht überall Piraten begraben, wo Schädel und Knochen sich kreuzen. Während der Führung erhalten die Kinder spielerisch einen "Freibeuterbrief", für den sie erst lernen müssen, was Skelett, Stundenglas oder Pfeil und Bogen in der Freibeuterei bedeutete und wie auf See bestattet wurde. Immerhin wissen sicherlich auch nicht alle Lehrer*innen, dass Pfeil und Bogen in einen plötzlichen Tod symbolisieren sollen. Der Rundgang durch das Museum wird so zu einer Entdeckungstour, bei der überraschende Bedeutungen die Ausstellungsobjekte zu spannenden Geschichten werden lassen.
Die Führung mit Workshop richtet sich insbesondere an Grundschulen.
Überall auf der Welt glauben Menschen, dass die Seele nach dem Tod ins Jenseits wandert. Manche nennen diese andere Welt „Himmel“, manche „Unterwelt“ oder „Schattenreich“ und wieder andere „die ewigen Jagdgründe“. Aber was passiert mit den Seelen, die es nicht dorthin schaffen? Die – so befürchten manche – kommen vielleicht als Geister zurück. Beim Rundgang durch das Museum erfahren die Schüler*innen, wie manche Menschen sich Totengeister vorstellen, welche Zauberkraft ihren Besitztümern zugesprochen wurde und wie man die Schreckgestalten unschädlich zu machen versuchte. Zum Beispiel kommt die Darstellungsweise des Gespenstes als ein weißes Laken daher, dass die Verstorbenen bei der Beerdigung weiße weite Leichenhemden trugen, die im Museum auch besichtigt werden können. Auch viele andere Gegenstände in der Sammlung haben einmal Personen gehört, die nun verstorben sind, vor denen sich aber niemand fürchten muss. Während der Führung erhalten die Kinder spielerisch einen "Geisterjagdschein", der in die ungenaue Furcht vor dem Tod ein wenig Licht bringt.
Die Künstlernekropole liegt am Rand von Kassel, im Habichtswald, umgeben von Hügeln, Schluchten und Gräben. Anfang der 1980er Jahre hatte der Künstler Harry Kramer die Idee, es ausgewählten Künstler*innen zu ermöglichen, ihr eigenes Grab dort bereits zu Lebzeiten anzulegen. Einige von ihnen beherbergen bereits die Urnen ihrer Erschaffer*inne und einige erwarten, sich selbst und der Natur überantwortet, auf deren Ankunft.Schüler*innen finden in der Künstlernekropole eine besondere Situation vor. Der Einstieg in die Themen „Tod“ und „Gedenken“, die in vielen Schulen auf dem Lehrplan des Religions- und Ethikunterrichtes steht, wird erleichtert und der Ausflug bietet die Chance, den Unterricht im Freien direkt am Gegenstand zu gestalten. Vielleicht werden aber auch einzelne Künstler*innen im Kunstunterricht behandelt oder die Form des Landschafts- und Naturgrabes an sich passt gerade in den Unterricht. Im Mittelpunkt des Wandertages stehen die Grabzeichen und unter welchem Aspekt sich ihnen genähert werden soll, können wir gerne individuell anpassen. Lehrende können darüber hinaus im Vorfeld an der Fortbildung zur Nekropole teilnehmen und den Schüler*innen so bereits Impulse und Material zum geplanten Wandertag bereitstellen.
Regulär: 120€
Wochenende: 150€
In der Kasseler Nordstadt befindet sich mit dem Hauptfriedhof ein wichtiges Zeitzeugnis der Stadt Kassel und wohl einer der schönsten Friedhöfe der Umgebung.
Für einen Ausflug mit der Schulklasse gibt es also gleich mehrere Gründe: Der Unterrichtsgegenstand wird aus dem Klassenzimmer und direkt an den Orten und Objekten, über die in der Klasse geredet wird, verlagert und die Schüler*innen können sich ihre Zugänge und Eindrücke selbst aneignen. Von den 1840er Jahren bis heute hat der Friedhof nicht nur die Geschichte der Stadt Kassel, sondern auch zwei Weltkriege und die Schicksale vieler Bürger*innen begleitet. Ein Soldaten- und Ausländerfriedhof sind beispielsweise seit den Nachkriegsjahren Bestandteil der riesigen Anlage und geben ein eindrucksvolles Zeugnis von Zeitgeschehen, Werten und Normen. Die vielen kunstvoll und emotional gestalteten Grabsteine ermöglichen einen sehr direkten und persönlichen Zugang zu den Themen Tod und Gedenken und zur Stadtgeschichte.
Regulär: 120€
Wochenende: 150€
Kinder und Tod ist noch immer ein Tabuthema in der Gesellschaft. Das merkt man allein schon daran, dass es zu diesem schwierigen Thema wenig Auseinandersetzung oder Forschung gibt.
Sei es, dass ein geliebtes Haustier stirbt oder ein wertvoller Mensch das Umfeld des Kindes verlässt oder es auch durch die Medien mit dem Sterben in Berührung kommt: Wenn der Zeitpunkt da ist, ist es wichtig, als Erwachsener auf Fragen und Ängste vorbereitet zu sein.
Daher bieten wir Projekttage zu verschiedenen Aspekten des Abschiednehmens, um Eltern und Bildungsbeauftragte auf den Umgang mit trauernden und mit dem Tod konfrontierten Kindern vorzubereiten.
Idealerweise nehmen Kindern oder Jugendgruppen gemeinsam mit ihren Eltern oder Erzieher*innen an dem dreitägigen Projektprogramm teil. Im Museum, im Krematorium, auf dem Friedhof oder in der Künstlernekropole können Sie sich dann in Begleitung unserer Expert*innen mit den Themen Sterben, Tod, Bestatten, Trauern und Gedenken befassen oder sich nur einige dieser fünf Aspekte zum Inhalt eines einzelnen Projekttages wählen. Um bei Bedarf vorher ein individuelles Programm zusammenzustellen, sprechen Sie uns einfach an.
200€ pro Tag á 6 Stunden
Möglich sind 1, 2 oder 3 Tage.
Grundvoraussetzung für die Zulassung zu Schülerwettbewerben ist in vielen Fällen die Kooperation mit einem Museum. Das Museum für Sepulkralkultur begrüßt die Formen der Zusammenarbeit und bietet im Rahmen einer gemeinsamen Wettbewerbsbeteiligung folgende Möglichkeiten:
Position: Stellvertretender Leiter, Museumspädagogik
Telefon: 0561 / 918 93 23
Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal e.V.
Zentralinstitut für Sepulkralkultur
Museum für Sepulkralkultur
Weinbergstraße 25–27
D-34117 Kassel | Germany
Tel. +49 (0)561 918 93-0
info@sepulkralmuseum.de